Blühender Lebensraum für Bienen in Gemeinden

Mit der Anlage von Bienenweiden können Gemeinden sichtbar lebenswerter gestaltet werden. ©agrarfoto.com
Mit der Anlage von Bienenweiden können Gemeinden sichtbar lebenswerter gestaltet werden. ©agrarfoto.com
Bienen sind ein essenzieller Bestandteil einer funktionierenden Tier- und Pflanzenwelt. Die Diskussion darüber wurde in der Vergangenheit zu einem emotional aufgeladenen Thema, stark fokussiert auf die Landwirtschaft, die dabei oftmals als Sündenbock abgestempelt wurde. “Gerade die Landwirtschaft nimmt die Thematik sehr ernst. Die Bedeutung der Insekten und die Wichtigkeit ihres Schutzes sind ihr bewusst. Bauern und Bienen brauchen einander”, betonte Agrarlandesrat Max Hiegelsberger. Zusammen mit der Imkerei wird so der Lebensraum der Insekten sichergestellt.

Landwirtschaft ist nicht alleiniger Verantwortlicher

Um diesen bunten und vielfältigen Lebensraum aufrecht erhalten beziehungsweise erweitern zu können, braucht es aber die Unterstützung von allen. “Nicht nur die Landwirtschaft trägt Verantwortung für die Bienen, sondern auch Gemeinden, Unternehmen sowie jeder einzelne Bürger”, betonte Hiegelsberger bei der Präsentation der neuen Broschüre “Blühender Lebensraum für eine bienenfreundliche Gemeinde.”

Neuschaffung von Lebensräumen

Gerade in den Gemeinden gäbe es mit Straßenböschungen, Park- und Rasenflächen, Spielplätzen, Verkehrsinseln aber auch bei Wohnanlagen, sowie in Gewerbegebieten und pri-vaten Hausgärten eine Vielzahl von Möglichkeiten für die Neuschaffung solcher hochwertigen Lebensräume. Ein weiterer positiver Aspekt: Die Kosten für die Anlage und Erhaltung sind im Vergleich zu regelmäßig gemähten Rasenflächen geringer. Hierbei würden sich Pflegekosten von 20 bis 40 Prozent einsparen lassen. “Bienenvölker brauchen vor allem jetzt in der zweiten Jahreshälfte ausreichend blühende Pflanzen”, erklärte Autor Peter Frühwirth, Grünland-experte der Land-wirtschaftskammer Oberösterreich.”Überall in Europa geht der Anteil des blumenreichen Extensiv-Grünlandes kontinuierlich zurück”, berichtet Mitinitiator Bernhard Krautzer von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Aus ökologischer Sicht ist die Verwendung von zertifizierten Saatgutmischungen aus der Region ideal für die Begrünungen. Alleine in Oberösterreich werden von Vermehrern auf einer Fläche von derzeit 104 Hektar mittlerweile 158 Arten produziert und vermarktet.

Anlage und Pflege von Blühflächen

V.l.: Krautzer, Hiegelsberger und Frühwirth ©Land OÖ
V.l.: Krautzer, Hiegelsberger und Frühwirth ©Land OÖ
Zusammen mit einer Probepackung von Blühmischungen wird die Fachbroschüre nun an alle Gemeinden verschickt. Sie beinhaltet einfache Anleitungen zur Anlage und Pflege von einjährigen und mehrjährigen Blühflächen, mit einer konkreten Empfehlung von ökologisch hochwertigen Wildblumenmischungen – zusammengesetzt aus Pflanzen, die aus der Region kommen und die Wildbienen-arten und Schmetterlinge zum Leben brauchen.

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