Bis zu 1000 Euro als ­ Anreiz für Direktvermarkter

Um noch mehr Landwirte für die Direktvermarktung zu gewinnen, forcieren das Land Niederösterreich und die LK Niederösterreich diese Absatzschiene nun mit einer „digitalen Vermarktungsoffensive“. Besonders seit Beginn der Corona-Pandemie boomen digitale Vertriebswege, Webshops und Bestellservices. „Das wollen wir nützen und unsere bäuerlichen Betriebe dabei unterstützen“, betont Bauernbundobmann Stephan Pernkopf.

Trend geht in Richtung Direktvermarktung: Lorenz Mayr, Stephan Pernkopf und Johann Höfinger

Vom Land Niederösterreich gefördert werden neue Online-Auftritte, Webseiten und Online-Shops für „So schmeckt NÖ“-, „Gutes vom Bauernhof“- oder „Top-Heuriger“-Betriebe mit bis zu 50 Prozent der Kosten oder maximal 1000 Euro. „Damit nicht nur ‚Amazon & Co.‘ zu den Gewinnern der Corona-Krise zählen, sondern auch unsere bäuerlichen Betriebe profitieren können“, betont der LH-Stellvertreter. Zudem können Landwirte etwa für ihre Ab-Hof-Läden um die „Covid-19 Investitionsprämie“ ansuchen, die von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger vor Kurzem präsentiert wurde. Investitionen in Bauernläden werden mit sieben Prozent gefördert, Investitionen in Digitalisierung und Ökologisierung sogar mit 14 Prozent. Das sei besonders für Direktvermarkter interessant, betonte Pernkopf in einem gemeinsamen Pressegespräch mit LK-NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr und dem Obmann des Landesverbandes für bäuerliche Direktvermarkter, Johann Höfinger.

Die Covid-Investitionsprämie gilt zusätzlich zur schon bestehenden Investitionsförderung von aktuell rund 1500 Projekten im heurigen Jahr, also etwa drei Projekten pro Gemeinde, im Rahmen der Ländlichen Entwicklung. „Durch die neue Covid-Investitionsprämie erwarten wir uns 500 zusätzliche landwirtschaftliche Projekte und 100 Millionen Euro zusätzliche Investitionen in Niederösterreich“, so Pernkopf.

Überzeugt sind Pernkopf, Mayr und Höfinger, dass die Landwirtschaft „unverzichtbar und systemrelevant für die Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln“ ist. Das zeige sich gerade jetzt in der Corona-Krise. In Niederösterreich gibt es rund 10.000 Direktvermarkter. Jeder achte bäuerliche Betrieb bietet seine Produkte mittlerweile Ab Hof oder auf einem Bauernmarkt an.

Und wer in Niederösterreich einen Bauernmarkt besuchen möchte, kann derzeit unter 120 Bauernmarkt-Initiativen wählen, um 20 mehr als noch vor einem Jahr. Unter www.-soschmecktnoe.at gibt es den Bauernmarkt-Finder. Für Gemeinden gibt es einen neuen Leitfaden, in welchem rechtliche Fragen erklärt werden. „Dadurch erhoffen wir uns, dass noch mehr Gemeinden einen eigenen Bauernmarkt bekommen“, betont Pernkopf.

Wer beim „NÖ Bauernmarkt-Shopping“ mitmacht und seine Bauernmarkt-Rechnung einsendet, kann jede Woche einen 100-Euro-Gutschein von „Gutes vom Bauernmarkt“ gewinnen. Lorenz Mayr rät Konsumenten, auf das Qualitätssiegel der Landwirtschaftskammern „Gutes vom Bauernhof“ zu achten. „Es steht garantiert für bäuerliche Direktvermarktung, um echte bäuerliche Betriebe noch deutlicher von Trittbrettfahrern unterscheiden zu können“, so Mayr.

Höfinger wiederum empfiehlt den Direktvermarktungsbetrieben, sich an Qualitätsprogrammen zu beteiligen. Und für Neueinsteiger in die Direktvermarktung zahle sich ein Beitritt zum Landesverband für bäuerliche Direktvermarkter aus, rät Höfinger: Der Verband mit 750 Mitgliedern ist bei allen Richtlinien-, Kontroll- und Marketingfragen der erste Ansprechpartner.“

 

BW

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