Biohof Linden ist auch Lebenshilfe Werkstätte

Familie Fehringer betreibt einen Mutterschafbetrieb in Kombination mit Weidegänsen und Direktvermarktung. Gleichzeitig sind beide Betriebsleiter Teilzeit-Mitarbeiter bei der NÖ Lebenshilfe. Seit Kurzem betreuen sie im Rahmen ihrer Tätigkeit auch eine Gruppe der Lebenshilfe stundenweise am eigenen Hof.

Soziale Dienstleistungen sind auch am Hof möglich

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Der “Green Care”-Betrieb Biohof Linden bietet beeinträchtigten Personen von Montag bis Freitag eine abwechslungsreiche Arbeitsaufgabe und einen strukturierten Lebensalltag. ©Möbius/Lebenshilfe
Seit mehr als 700 Jahren steht in Kematen an der Ybbs, am Fuße des Sonntagsbergs, der Lindenhof. Mit der Übernahme des elterlichen Betriebs im Jahr 2009 haben Michaela und Gerhard Fehringer auf biologische Bewirtschaftung umgestellt und ihr Lebensprojekt mit zahlreichen Tieren gestartet. Seit Jahresbeginn 2016 bieten sie auch Lebenshilfe für intellektuell gehandicapte Menschen an. Vor Kurzem wurde dieses neue “Green Care”-Projekt namens “Werkstätte Biohof Linden” im Beisein von Vertretern aus Politik und Partnerorganisationen in Niederösterreich eröffnet.
Michaela und Gerhard Fehringer leben gemeinsam mit ihren drei Kindern und den Eltern in einem Mostviertler Vierkanthof. Mit großer Freude züchten die Fehringers Juraschafe und nennen rund 100 Mutterschafe sowie zirka 150 Lämmer ihr Eigen. Weiters werden am Biohof Linden 30 Weidegänse, zwei Esel sowie vier Border-Collies – letztere sind als Hütehunde ausgebildet – gehalten.
Im Jahr 2013 haben die Betriebsführer die Ausbildung für “Schule am Bauernhof” abgeschlossen und bieten Schülerinnen und Schülern mit ihren drei Programmschwerpunkten “Schaf (er)Leben”, “Kräuterreich Linden – LindenZauber” sowie “SpurenSuche am Bauernhof” nicht nur die ideale Abwechslung zum herkömmlichen Unterricht, sondern auch einen unverfälschten und praxisnahen Einblick in die heutige Landwirtschaft. In den folgenden beiden Jahren wurden, gemeinsam mit der Lebenshilfe NÖ, Pläne zur Integration einer Tageswerkstätte für behinderte Menschen umgesetzt.
Diese bietet seit Jahresbeginn 2016 bis zu zwölf Personen, unterstützt von drei Betreuerinnen und Betreuern, einen strukturierten Alltag und durch die Einbindung in das bäuerliche Arbeitsfeld eine sinnvolle und erfüllende Tätigkeit. Den Klientinnen und Klienten werden monatlich wechselnde Aufgaben zugeteilt, wie die Betreuung der Kleintiere, die Verarbeitung des hofeigenen Obstes oder die Aufarbeitung des Holzes. “Der Arbeitsort Bauernhof bietet unseren Klienten ein Umfeld, eine Herausforderung zu finden und daran zu wachsen. Tiere, Pflanzen und Menschen bilden eine Gemeinschaft, wovon alle profitieren”, erzählte Michaela Fehringer.
“Der Biohof Linden ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie sich ein gutes Miteinander aber auch der Alltag auf einem Bauernhof positiv auf Menschen auswirken können”, betonte Otto Auer, Vizepräsident der LK-NÖ. Auch LAbg. Anton Kasser zeigte sich von der Innovationskraft und dem Ideenreichtum der Mostviertler Bauernfamilie begeistert und ergänzte: “Mit Green Care wurde ihnen ein Weg aufgezeigt, ihren Schwerpunkt um eine soziale Komponente zu erweitern – eine Chance, die mittlerweile immer mehr bäuerliche Betriebe ergreifen”.

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