Mit dem heute, Mittwoch, im Ministerrat beschlossenen „Erneuerbare-Gase-Gesetz“ (EGG) soll fossiles Gas teilweise durch erneuerbares ersetzt werden. Dieses sei nicht nur saison- und wetterunabhängig, sondern auch klimaneutral produziert, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Er und Energieministerin Leonore Gewessler wollen damit „auf Misthaufen statt auf den Bohrturm setzen“. Bis 2030 sollen in Österreich 7,5 Terawattstunden (TWh) erneuerbare Gase ins Netz eingespeist werden, 2021 waren es 0,14 TWh.
Der Ausbau von Biogas scheiterte bisher an einem gesetzlichen Rahmen und an Wettbewerbsnachteilen gegenüber Erdgas. Investitionen blieben somit aus. Russlands Angriff auf die Ukraine und dessen Folgen für die Energieversorgung haben die Situation verschärft, dafür die Verhandlungen zwischen Landwirtschafts-, Wirtschafts- und Energieministerium beschleunigt.
Grün-Gas-Quote soll steigen
Geplant sei zudem ein verpflichtendes Quotenmodell, das die Grün-Gas-Nachfrage sichern soll. Ab 2024 müssen Gasversorger nachweisen, dass sie die vorgegebenen Prozentanteile an verkauftem Gas im Inland durch erneuerbare Gase substituiert haben. Betreiber von Biogas-Anlagen sollen außerdem über einen Notfallmechanismus eine Abnahmegarantie erhalten, Voraussetzung dafür ist ein Erstvertrag mit einer Laufzeit von zumindest fünf Jahren, womit auch eine Finanzierung gesichert werden soll. Aktuell gibt es 270 Biogas-Anlagen in Österreich, die unter anderem landwirtschaftliche Abfälle wie Stallmist, Stroh, abgerebelte Maiskolben, aber auch Gülle und andere biogene Stoffe vom Acker zu Gas vergären. Gas aus Getreide und Mais soll sukzessive reduziert werden.
„Das technologische Know-how ist da, jetzt gilt es, vorhandene Potenziale zu nutzen“, begrüßt Bauernbund-Präsident Georg Strasser das Biogas-Gesetz, welches noch in die Begutachtungsphase geht.
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- Biogas-Anlage: AdobeStock/fotofritz16