Das von der Europäischen Kommission durchgeführte Bio-Audit war das bestimmende Thema in der letzten Vollversammlung der oberösterreichischen Landwirtschaftskammer im heurigen Jahr. „Es muss davon ausgegangen werden, dass ein Teil der Bio-Betriebe die neuen Anforderungen nicht erfüllen kann“, befürchtet Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger. Für Betriebe, die aus der ÖPUL-Biomaßnahme aussteigen müssen, fordert die Landwirtschaftskammer entsprechende finanzielle Abfederungsmaßnahmen. Der diesbezügliche Antrag aller Fraktionen – mit Ausnahme des Unabhängigen Bauernverbandes (UBV) – wurde mehrheitlich angenommen. Der UBV brachte indes selber sieben Anträge in die Vollversammlung ein. Nur zwei davon wurden vom Bauernparlament angenommen. Die restlichen fünf Anträge fanden keine Zustimmung. Die Gründe dafür waren unter anderem Formalfehler, Widerspruch zu geltendem EU-Recht, falscher Empfänger bzw. Unzuständigkeit.

Herkunftskennzeichnung und Glyphosatverbot

Einstimmig angenommen wurde hingegen der Antrag des OÖ Bauernbund. Darin werden Anpassungen im Bundesvergabegesetz hinsichtlich Herkunftskennzeichnung und Klimaschutz gefordert. „Die Verwendung regionaler nachhaltig produzierter Lebensmittel, die Senkung des CO2-Fußabdruckes und der damit einhergehenden Erreichung der österreichischen Klimaschutzziele bei der Vergabe, muss im Gesetz verankert werden“, betonte Landwirtschaftskammerrätin Daniela Burgstaller.

Thematisiert wurde in der Vollversammlung auch das Glyphosatverbot. Tags zuvor hatte die SPÖ erneut einen Antrag im Nationalrat eingebracht, der zum Ziel hat, ein Glyphosatverbot in Österreich einzuführen. Dafür stimmten neben den Sozialdemokraten auch die FPÖ, Neos und die Grünen. Einzig die ÖVP stimmte nicht mit. „Wenn das Verbot kommen sollte, braucht es konsequenterweise auch ein Importverbot für Lebensmittel die mit Einsatz von Glyphosat produziert werden“, so Langer-Weninger.

Quelle: BZ/Mursch-Edlmayr
V.l.: Grabmayr, Langer-Weninger, Karlhuber und Dietachmair

Ausgezeichnet wurde bei der Vollversammlung ein langjähriger Funktionär des OÖ Bauernbund. Franz Karlhuber aus Wartberg an der Krems wurde für seine verdienstvolle Tätigkeit als Obmann der Bezirksbauernkammer Kirchdorf von 2000 bis 2019 die Ehrenurkunde der Landwirtschaftskammer Oberösterreich verliehen.

- Bildquellen -

  • Ehrenurkunde: BZ/Mursch-Edlmayr
  • Langer-Weninger Rede: BZ/Mursch-Edlmayr
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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