Ein Schicksalsschlag ist schnell passiert und meist wird dann auf einem landwirtschaftlichen Betrieb Hilfe benötigt. Die Maschinenringe und die Sozialversicherungsanstalt der Selbstständigen sprangen in den letzten Jahren bei Tausenden Fällen ein.
Risiko für schwere Fälle steigt
Es gibt immer weniger landwirtschaftliche Betriebe in Österreich, doch die Zahl der Fälle, in denen soziale Betriebshilfe nötig war, stieg: 2014 wurden 3.806 Hilfsfälle verzeichnet, 2018 waren es 4.692. Das bedeutet, dass die Gefahr steigt, am eigenen Betrieb Hilfe zu brauchen. Stress und steigende Arbeitsüberlastung, kurze Zeitfenster durch Klimaveränderungen, neue Tierhaltungs-Formen, extreme Arbeitsspitzen können zu schwereren Unfällen führen. Am Betrieb stehen weniger Arbeitskräfte zur Verfügung als früher. Zunehmend sind viele Abläufe komplexer, die Technik ist komplizierter geworden. Daher können viele Eltern (Altbauern) die Aufgaben des Betriebsführers im Bedarfsfall nicht mehr übernehmen oder diese lernen.
Fälle und Stunden legten zu
Die sozialen Betriebshilfe-Stunden (Lohnarbeit, pauschale Betriebshilfe, soziale Betriebshilfe) betrugen 2014 laut SVS-Daten circa 574.738 Einsatzstunden, 2018 waren es 835.766 Einsatzstunden. Die Maschinenringe betreuten 72 Prozent der reinen sozialen Betriebshilfe-Fälle (ohne Lohnarbeit und pauschale Betriebshilfe) und wickelten diese ab.
Gespräche von SVS und Maschinenring zeigen, dass es eine neue Risikogruppe gibt: alleinstehende Betriebsführer. Fällt dieser aus, dann müssen nicht nur die Tiere versorgt, sondern auch unternehmerische Entscheidungen getroffen werden. Hier wäre ein Betriebsführer auf Zeit sinnvoll, der den gesamten Betrieb managt. Dafür braucht es in Zukunft Lösungen seitens SVS und Maschinenring.
Zudem nimmt die Anzahl der Personen ab, die im Notfall einspringen können. Denn wer auf einem Vollerwerbsbetrieb arbeitet, kann kaum als Betriebshelfer aushelfen. Und wer einen Nebenerwerbsbetrieb hat, ist im Haupt-Job so ausgelastet, dass ebenfalls keine Zeit übrig bleibt. Deshalb setzt der Maschinenring in Oberösterreich teilweise Dienstnehmer in der sozialen Betriebshilfe ein. Mittlerweile gibt es auch in den Maschinenringen Niederösterreich-Wien, Salzburg, der Steiermark und Tirol Dienstnehmer in diesem Bereich. Wenn diese auf einem landwirtschaftlichen Betrieb eingesetzt werden, fallen für den Einsatzbetrieb höhere Stundensätze an. Viele Landesregierungen in Österreich unterstützen die Einsatzbetriebe mit Zuschüssen, damit Betriebshelfer gestellt werden können.
Arbeit an Maßnahmen
Da der Maschinenring 72 Prozent aller sozialen Betriebshilfe-Fälle betreut, arbeitet er gemeinsam mit der SVS an neuen Lösungen, die der zunehmenden Dauer der Fälle, dem Mangel an Helfern und der steigenden Komplexität gerecht werden.
Weitere Infos unter www.maschinenring.at
- Bildquellen -
- Soziale Betriebshilfe in Zahlen: Maschinenring
- Die Zahl der Fälle, in denen soziale Hilfe auf Landwirtschaftsbetrieben nötig ist, steigt stetig.: Maschinenring/Günther Linshalm