Themen wie die Verhandlungen rund um das Freihandelsabkommen TTIP, das Ende der Milchquotenregelung, der massive Rückgang des Erzeugermilchpreises und auch die verschärfte Preissituation bei der Rindervermarktung sowie generell weggebrochene Exportmärkte für Agrarprodukte haben die Tiroler Landwirtschaft im vergangenen Jahr geprägt.
Dank und Bitte
“Vorab möchte ich meinen Dank aussprechen. Tirols Bauern und Bäuerinnen setzen sich mit viel Leidenschaft und Arbeitseinsatz für ihre Höfe und damit für ihr Land ein”, so LAbg. Alois Margreiter, der selbst über 30 Jahre als Berater bei der LK Tirol beschäftigt war. Es brauche viel Verständnis und Geduld im Umgang mit aktuellen Veränderungen in der Landwirtschaft und vor allem brauche es in wirtschaftlich schwierigen Zeiten angemessene Rahmenbedingungen, damit die kleinstrukturierten Tiroler Familienbetriebe auch weiterhin bestehen können. “Deswegen fordere ich alle Anwesenden auf, die Tiroler Landwirtschaft nach bestem Wissen und Gewissen zu unterstützen, denn im Letzten geht es auch um den Erhalt unserer Tiroler Kulturlandschaft und die Sicherung der Selbstversorgung”, fordert Margreiter die anwesenden Abgeordneten auf.
“Auch im vorliegenden Berichtjahr ist es wieder zu einer Verschärfung gerade im Bereich der Produktpreise bei Milch und Fleisch gekommen”, schickt Margreiter voraus. “Weiters stellten die Übergangsphase mit den Neuerungen und Änderungen der Gemeinsamen Agrarpolitik sowie der einhergehenden neuen Programmperiode für die Ländliche Entwicklung 2020 zusätzliche Hürden für unsere Bäuerinnen und Bauern dar, wobei es mir wichtig ist, das Programm der LE insgesamt als einen wichtigen Impuls und Chancen für den gesamten ländlichen Raum zu werten”, so LAbg. Alois Margreiter.
“Der Wert der Erzeugung der landwirtschaftlichen Güter in Tirol nahm nach ersten vorläufigen Berechnungen gegenüber dem Vorjahr um 3,2 % ab. Besonders im Bereich Milch (-9,5 %) und Rinder (-3,1 %) kam es zu deutlichen Abnahmen im Produktionswert. Derzeit liegt der Produktionswert bei 377 Mio. Euro. Aufgrund der schwierigen Produktionsbedingungen im Berggebiet sind unsere Tiroler Bauern auf Ausgleichszahlungen angewiesen, um mit Weltmarktpreisen konkurrieren zu können. “Auch dieses Jahr konnte das Einkommen der Bauern gehalten werden. Bergbauernbetriebe haben aufgrund ihrer Produktionsvoraussetzungen und ihrer Betriebsstruktur immer noch niedrigere Einkommen als der Durchschnitt aller Betriebe, es ist jedoch wieder gelungen den Einkommensabstand zu den Betrieben außerhalb des Berggebietes zu verringern”, erklärt Margreiter. Die Betriebe in den am schwierigsten zu bearbeitenden Lagen erreichen in Tirol 68 % der Einkünfte der Betriebe in den Gunstlagen.
Aus Tirol für Tirol
“Die Bewusstseinsbildung für unsere heimischen Produkte macht sich bezahlt”, freut sich Margreiter angesichts der Tatsache, dass Konsumenten in Tirol vermehrt zu heimischen Produkten greifen. “Die Nachfrage und der Kauf dieser Produkte nimmt merklich zu”, so Margreiter. “Die wertvolle Arbeit der Agrarmarketing Tirol gilt es daher zu stärken und gleichzeitig müssen unsere Bauern und Bäuerinnen noch selbstbewusster als Botschafter ihrer eigenen Produkte auftreten”, meinte Margreiter abschließend.