Für die Landwirtschaft und damit für die Lebensmittelproduktion ist die Bestäubungsleistung der Honigbiene unersetzbar. Schließlich zählen die blütentreuen Hautflügler zu den ersten Insekten, die im Frühling mit der Bestäubung beginnen. Neben der immensen wirtschaftlichen Bedeutung der Bestäubung liefern unsere Bienen auch noch Honig und andere Bienenprodukte. Die Honigbiene spielt auch eine große ökologische Rolle: Fast 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen werden von der Honigbiene bestäubt. 

Somit leistet die Imkerei gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern viel für die naturräumliche und kulturlandschaftliche Vielfalt in unserem Land. Auch der allgemeine Insektenschutz und der Schutz von Honig- und Wildbienen im Besonderen liegt sowohl im Interesse der Gesellschaft, der Imkerei und vor allem der Landwirtschaft. Aus diesem Grund wurden bereits in der Vergangenheit verschiedene Maßnahmen umgesetzt. So haben beispielsweise das Land Niederösterreich  und die Landwirtschaftskammer NÖ als Vorsorgemaßnahme das Projekt “Bienengesundheit” im Jahr 2021 gestartet. 

Plattform für Bienen und Landwirte

Auch zwischen Spätwinter und Frühjahr haben Imkerinnen und Imker ihre Bienenvölker im Auge zu behalten. Gutes Management ist für ein erfolgreiches Imkerjahr besonders wichtig. Einen kurzen Überblick über die Betreuung im Jahreslauf ist in der BauernZeitung nachzulesen “Sag Ja und trag Verantwortung zum Schutz der Bienen und Wildbienen“.

Nicht zu vernachlässigen ist auch die Vernetzung zwischen Imkerei und Grundeigentümern. Rechtzeitig vor Beginn der Blütenzeit geht die im Jahr 2020 gegründete Bienenwanderbörse in die nächste Runde. Auf der Online-Plattform finden Bauern und Imker einfach und schnell zueinander.
Bäuerinnen und Bauern können ihre Flächen schnell und einfach anbieten, ebenso finden Imker hier passende Plätze für ihre Völker.

“Wir erhalten viele positive Rückmeldungen zu der ausführlichen Fachinformation zum Bestäubungsmanagement einzelner Trachtquellen, wie Ackerkulturen, Beerenobst, Dauerkulturen, Obstbäume und Wald. Auch die ausführlichen rechtlichen Hinweise zu den Vorgaben beim Pflanzenschutz oder der Wanderung mit Bienen zeigen beiden Vernetzungssparten den in Niederösterreich geltenden Rechtsrahmen auf“, berichtete NÖ Imkerverband-Präsident Josef Niklas.  

Die Plattform bienenwanderboerse.at soll zum Erhalt der Biodiversität und der Ernteerträge beitragen sowie wichtige Ökosysteme erhalten und fördern. Es werden höhere Ernteerträge in der Landwirtschaft und im Obstbau sowie höhere Honig- und Pollenerträge gewonnen.  Auf der Plattform registrierte Bäuerinnen und Bauern haben die Möglichkeit, Imkern land- und forstwirtschaftliche Flächen als Standorte für Wanderungen anzubieten. Ebenso sollen registrierte Imker ihr Interesse für Wanderungen zu bestimmten Trachtflächen in bestimmte Regionen anmelden können. Daneben haben auch Gemeinden und Firmen die Möglichkeit sich zu registrieren, wenn auch diese über geeignete Flächen verfügen. Die Website enthält ebenfalls eine übersichtliche kartografische Darstellung für Imker, wo aktuell gesetzliche Einschränkungen der Bienenwanderung gegeben sind. Gemeint sind damit Reinzuchtbelegstellen und Sperrkreise, welche per Verordnung erlassen werden. In diese Bereiche ist eine Zuwanderung mit Bienenvölkern nicht erlaubt. Dies bietet einen erheblichen Mehrwert für die Imker.

www.bienenwanderboerse.at

- Bildquellen -

  • Raps lässt die Bienen summen: pixelio.de/Helmut Brunken
- Werbung -
AUTORArtur Riegler
Vorheriger ArtikelDeere: Umsatz und Gewinn gehen steil nach oben
Nächster ArtikelGute Stimmung in der europäischen Landtechnikindustrie