Bauernvertretung unzufrieden mit Entlastungspaket

Eine klare Unterstützung der Landwirte als Lebensmittelversorger und Senkung der Mineralölsteuer auf Diesel fordern die Präsidenten des Bauernbundes und der Landwirtschaftskammer, Georg Strasser und Josef Moosbrugger.

Mit dem heute von der Regierung angekündigten Ausgleich der zuletzt explodierenden Dieselpreise zeigen sich die Vertreter des Bauernbundes und der Landwirtschaftskammer, Georg Strasser und Josef Moosbrugger, wenig zufrieden. Geht es nach ihnen, brauche es angesichts der stark gestiegenden Treibstoff- und Energiepreise weitere, finanzielle Unterstützung für die Landwirte in Form eines Paketes zur Lebensmittelversorgung samt deutlicher Senkung der Mineralölsteuer. 
„Jeder Cent, um den Diesel teurer wird, bringt einen zusätzlichen Kostendruck auf unsere Bäuerinnen und Bauern und damit deutlich weniger Einkommen“, sagt Strasser. Deshalb sei der von der Regierung Sonntagmittag angekündigte Kostenausgleich für die Landwirtschaft „ein Schritt in die richtige Richtung“. Angekündigt wurde eine Kompensation auf Grundlage von Pauschalwerten je Hektar und Bewirtschaftungsart. Und all das vorerst bis 30. Juni 2023 befristet, so Finanzminister Magnus Brunner und Energieministerin Eleonore Gewessler bei einer Pressekonferenz in Wien.
„Um die Versorgung mit Lebensmitteln in Österreich und Europa aufrechterhalten zu können, brauchen wir jetzt aber ein wirksames Maßnahmenpaket und vor allem einen konkreten Plan, wie wir die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs abfedern“, fordert dagegen Strasser.
Ähnlich kritisch beurteilt das vorliegende Paket auch Josef Moosbrugger: „Das Inflationspaket der Bundesregierung ist wichtig, um die Bevölkerung bei der Bewältigung der Kostensteigerungen zu unterstützen. Die für die Landwirtschaft vorgesehene Entlastung liegt aber im Gegensatz zu anderen Sektoren noch völlig im Ungewissen und wird der prekären Lage der heimischen Bauernfamilien somit vorerst nicht gerecht.“ Das Paket sorge aus Sicht der Landwirtschaftskammer nicht für Klarheit, es verkenne sogar „den Ernst der Lage, in der sich die heimischen Bauernfamilien zurzeit befinden“ würden, so Moosbrugger.

Senkung der Mineralölsteuer gefordert
Da die Kostensteigerung je Hektar wegen der vergangene Woche enorm angestiegenen Treibstoffpreise durchschnittlich rund 350 Euro bedeute, fordert Moosbrugger eine massive Senkung der Mineralölsteuer für in der Landwirtschaft eingesetzten Dieselkraftstoff. Denn schon bisher hätten Österreichs Landwirte eine deutlich höhere Mineralölsteuer als viele ihrer europäischen Kollegen tragen müssen.
Weitere konkrete Daten und Berechnungen für die angekündigten Entlastungsmaßnahmen für die Landwirtschaft der Regierung sollen frühestens Mitte der Woche veröffentlicht werden, heißt es aus gut informierten Kreisen.

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AUTORMartina Rieberer
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