Tag des Waldes 2022

Der internationale Tag des Waldes findet jährlich am 21. März statt. Die Rotföhre (auch Weiß- oder Waldkiefer) ist Baum des Jahres 2022.

Holzbau
In Österreichs Wäldern wächst alle 40 Sekunden die Holzmenge für ein komplettes Einfamilienhaus in Holzbauweise nach.

Das Thema Wald und Holz ist für Tirol grundsätzlich von großer ökonomischer Bedeutung. In Tirol nimmt der Wald 41 Prozent der Landesfläche ein und produziert reichlich Sauerstoff für unsere Atmung und hochwertige Baustoffe. Gerade in Tirol ist es der Wald, der den Mutterboden vor Erosion schützt und in steilen Hängen eine wesentliche Schutzfunktion bietet. Bewirtschaftete Wälder sind gesünder und dabei effizientere Kohlenstoffspeicher als ungenützte Wälder, da jüngere, stark wachsende Bäume mehr CO2 absorbieren, als ältere Bäume. Somit heißt es: Wald schützen durch nützen.

Baum des Jahres 

Die Rotföhre (auch Weiß- oder Waldkiefer) ist Baum des Jahres 2022. Sie ist sehr flexibel und wächst auf nahezu jedem Boden. Mit ihrer Pfahlwurzel erreicht sie auch Wasservorkommen in bis zu 6 Meter Tiefe. Gegenüber anderen Baumarten ist die Föhre weniger durchsetzungsstark. Deshalb kommt sie von Natur aus verstärkt auf ärmeren, trockeneren oder sandigen Böden vor, aber auch moorige Standorte oder Felsspalten sind für sie kein Problem. Dementsprechend groß ist auch das Verbreitungsgebiet der Föhre, das sich von Spanien und der Türkei bis nach Sibirien und Lappland erstreckt. Die Rotföhre ist mit 6,2 Prozent die vierthäufigste Baumart in Österreichs Wäldern.

Ein echter Allrounder

Lex, Raggl, Voit
Stellten sich zum Tag des Waldes bei Bauernbunddirektor Peter Raggl mit einem Rotföhren-Setzling ein: Rüdiger Lex und Daniela Voit von proHolz Tirol

Im Vergleich zu Fichte oder Tanne hat das Holz der Föhre mehr Äste und unregelmäßige Fasern, ist aber trotzdem vielseitige einsetzbar. Als Bauholz können damit Gebäude errichtet werden. Auch im Innenbereich wird das charaktervoll nachdunkelnde Holz sehr gerne verwendet. Anfallendes Waldhackgut und Industrieholz (dünnere Stämme) der Föhre finden u. a. in der Herstellung von Halbfertigwaren und Plattenwerkstoffen sowie als Energieholz verbreitet Anwendung. Speziell das Harz der Föhre hat bis heute eine große Bedeutung. Durch Destillation werden daraus Teer, Terpentinöl und Kolophonium (Bogenharz für Streichinstrumente) gewonnen. Bis ins 19. Jahrhundert wurden stark harzhaltige Kiefernspäne, sogenannte Kienspäne, als Leuchtmittel verwendet.

In Europa wird die Rotföhre schon länger verbreitet angebaut. Aufgrund ihrer Flexibilität als Baum im Wald und auch als Holz ist sie auf die Zukunft bestens vorbereitet.

- Bildquellen -

  • Holzbau: proHolz
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AUTORred. AH
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