„Bauern sind Opfer der Teuerung“

Im Oberösterreichischen Bauernbund verwehrt man sich dagegen, die heimische Landwirtschaft wäre Preistreiber hinter den steigenden Lebensmittelpreisen. Hauptsächlich verursachen Energie, Treibstoffe und Strom eine Inflationsrate von über 10 Prozent, nicht aber die Erzeugnisse der Bauern.

Michaela Langer-Weninger: „Hohe Strom- und Treibstoffpreise verteuern Lebensmittel.“

Wie jeder Unternehmer müssen auch Landwirte oder die nachgelagerten Bereiche, wie etwa Molkereien oder Bäckereien, die erhöhten Produktionskosten an die Konsumenten weitergeben. Die Produzenten von Agrarprodukten und -rohstoffen bekommen jedoch meist nur ein kleines Stück vom Kuchen. So bleiben den Bäuerinnen und Bauern als Urproduzenten laut Langer-Weniger vom Preis für ein Kilogramm Brot derzeit lediglich 35 Cent und vom Preis einer Semmel nur 2,4 Cent. 

„Bauern sind Preistreiber ist eine glatte Fehldarstellung“
„Das sind gerade einmal 7 Prozent. Es ist folglich eine glatte Fehldarstellung, wenn es heißt, die heimische Landwirtschaft ist der Preistreiber hinter den steigenden Lebensmittelpreisen. In Wahrheit sind die enormen Strom- und Treibstoffkosten dafür verantwortlich“, so  Michaela Langer-Weninger, Bauernbund-Obfrau und Agrarlandesrätin in Oberösterreich. Infolge der Rekord-Inflation würden sich aber Menschen denken, sie können sich Regionalität und Tierwohl nicht mehr leisten. Laut einer aktuellen Umfrage der LK Österreich greifen deshalb fast zwei Drittel der Befragten infolge der Teuerung beim Einkauf viel stärker zu Lebensmitteln aus dem Billig-Segment. 

„Regionalität einkaufen ist keine Frage des Geldbörsels“
„Solange die Konsumenten auf Produkte aus der Heimat, also aus Österreich, zurückgreifen, ist das per se kein Problem. Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren für alle Preissegmente, von der günstigsten Stufe bis hin zur Premiumware. Regionalität ist also keine Frage der Börserlgröße“, meint Langer-Weninger. Die Bauernbund-Obfrau verlangt: „Ein faires bäuerliches Einkommen und das Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft dürfen nicht die ersten Bauernopfer der Teuerung sein.“

Trotz hoher Inflation und stark gestiegenen Energiepreisen sind Lebensmittel in Österreich im Vergleich zu anderen EU-Ländern übirgens noch immer deutlich günstiger, betonte der OÖ. Bauernbund auch in einer Aussendung. So betragen in einigen Ländern Osteuropas die Haushaltsausgaben für Lebensmittel teilweise 20 bis 25 Prozent. In Österreich belaufen sich diese nach Angaben der Statistik Austria auf rund 12 Prozent.

- Bildquellen -

  • Langer Weninger: Land OÖ/Liedl
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