Die Zertifikatsverleihung fand in Krumbach statt.

Das Betriebsmanagement-Werkzeug „FarmLife“ wurde an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein entwickelt, damit Landwirtinnen und Landwirte den eigenen Betrieb ökonomisch und ökologisch einschätzen können. Thomas Guggenberger von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein belegte anhand der ausgewerteten Ergebnisse die wertvollen Leistungen der am Projekt beteiligten Landwirte für die Gesellschaft und deren umweltorientierte Wirtschaftsweise. Besonderen Stellenwert haben die ertragreichen Grünlandstandorte im Vorderwald, denn die auf diesen Flächen von den bäuerlichen Familienbetrieben selbst erzeugten Futtergrundlagen in Form von Gras und Heu mit der bodengebundenen Kreislaufwirtschaft sind ein wichtiger Hebel für eine gute Ökobilanz.

In der Region Vorderwald verfolgen die neun Gemeinden Doren, Hittisau, Krumbach, Langen bei Bregenz, Langenegg, Lingenau, Riefensberg, Sibratsgfäll und Sulzberg das gemeinsame Ziel, eine zukunftsfähige und enkeltaugliche Klima- und Energiepolitik zu gestalten. Die Land- und Forstwirtschaft hat dabei eine Schlüsselrolle für die Natur und für die Wertschöpfung. Mehr als die Hälfte der Fläche des Vorderen Bregenzerwaldes wird land- und alpwirtschaftlich genutzt, ein weiteres Drittel ist Wald. Es ist zudem eine der wenigen Regionen in Österreich, in denen die Erwerbstätigenquote in der Landwirtschaft noch bei über 15 Prozent liegt. Der Bregenzerwald ist das Heumilchtal Europas. Die traditionelle Heumilchwirtschaft wurde als erstes System im deutschsprachigen Raum als landwirtschaftliches Kulturerbe von weltweiter Bedeutung anerkannt. 

„Diese Auszeichnung würdigt die nachhaltige, auf Generationen ausgerichtete Arbeit der Bäuerinnen und Bauern“, so Gantner: „Die Nutzung des Graslandes in Form der Weidehaltung in Berg und Tal und zur Erzeugung von Heu ist nachhaltiger Klimaschutz, fördert die Biodiversität und auch das Tierwohl. Die lebendige Viehwirtschaft macht es möglich, Wiesen und Weiden zu hochwertigen Lebensmitteln zu veredeln. Der Bregenzerwälder Berg- und Alpkäse ist weit über die Landesgrenzen bekannt.“ Diese Form der Landwirtschaft habe Tradition, finde aber zugleich Antworten auf aktuelle und künftige Herausforderungen. 

„Das Grünland im Vorderen Bregenzerwald ist ein Schatz für die Zukunft. Es bedeutet vor allem Resilienz in Zeiten des sich ändernden Klimas, Unabhängigkeit von Importprodukten durch die eigene Futtergrundlage und eine gelebte Kreislaufwirtschaft“, betonte Gantner.

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  • Verleihung FarmLife: Land Vbg./B. Hofmeister
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AUTORRed. SN
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