Augen auf beim Kauf: Vegan ist nicht immer klimaschonend

Die bäuerliche Landtagsabgeordnete Elisabeth Gneißl weist rund um den Weltfleischtag am 26. Februar auf den Wert und achtsamen Umgang mit Lebensmitteln hin.

Ein regionales Frühstück, mit Butter und Milch aus der Region und Marmelade aus dem eigenen Garten. Zum Mittagessen eine Fleckerlspeise, bei der man Fleisch- und Wurstreste verkocht und dazu ein erfrischender Chinakohlsalat aus Österreich. Die bäuerliche Landtagsabgeordnete und Vöcklabrucker Bezirksbäuerin zeigt auf, wie jeder täglich einen kleinen Beitrag zur Rettung des Klimas leisten kann: „Restlose Verwertung in der heimischen Küche bringt uns kulinarische Vielfalt, davon bin ich überzeugt. So sehe ich das auch bei der Verwendung aller Fleischteile eines Tieres beim Kochen. Im Endeffekt lässt sich dieses Prinzip auf die Zeiten zurückführen, in denen der Mensch die Tiere noch selber gehalten und aufgezogen hat, um diese dann vor dem Winter für den Eigengebrauch zu schlachten. Hier wurden alle Teile vom Rind oder Schwein genutzt und nichts wurde verschwendet. So sollte es heute auch noch sein“, so Gneißl.

Augen auf beim Kauf

Bereits beim Einkauf sollte sich jeder Konsument darüber im Klaren sein, wie sich Kaufentscheidungen langfristig auswirken. „Entscheiden wir uns daher bewusst für heimische, frische und regionale Lebensmittel, mit kurzen Transportwegen und möglichst ohne aufwändige Verpackung. Wir Bäuerinnen und Bauern produzieren in allen Bereichen nachhaltig und verantwortungsvoll. Sowohl im Pflanzen- als auch im Tierschutz gelten in Österreich wesentlich strengere Kriterien als anderswo“, richtet Gneißl einen Appell an die Konsumenten.

Dass Fleisch hochwertige Proteine und tierische Fette liefert, ist hinlänglich bekannt. Fleisch und Fleischprodukte sind aber auch wichtige Lieferanten von Vitaminen und Mineralstoffen wie Eisen, Zink und Selen. In einer gesunden, ausgewogenen Ernährung hat Fleisch als essenzieller Nährstofflieferant seinen berechtigten Platz.

Ist vegan klimaschonender?

Trotzdem wird die Fleischproduktion oder vielmehr der Fleischkonsum gerne zum Sündenbock in puncto Klimaschutz abgestempelt. Immer mehr Menschen greifen daher auf vegetarische bzw. vegane „Alternativen“ zurück. Der Trend zu diesen Ernährungsformen ist aktuell so stark wie noch nie zuvor. Die Angebote von diesen Produkten in Geschäften, Restaurants und Take-Aways boomen. Doch laut Gneißl sind die angepriesenen Produkte meist nicht so umweltfreundlich, wie sie dargestellt werden. „Fertiggerichte, vegane „Würstchen“, „Schnitzel“ oder Mandel-Drinks sind zumeist mit enormen Energieverbrauch mehrfach industriell verarbeitet. Zudem stammen die Zutaten wie Soja oder Mandeln oft aus weit entfernten Ländern und müssen zuerst aufwändig rund um die halbe Welt transportiert werden“, so Gneißl. Sie ist daher überzeugt: „Auch der momentan propagierte Veganismus darf kritisch hinterfragt werden. Ist Bio-Obst und -Gemüse aus Ägypten, Spanien, Brasilien, China – also quasi aus der ganzen weiten Welt – wirklich besser fürs Klima oder die Menschen dort, ihre Gesundheit und ihre Arbeitsbedingungen?“ stellt Gneißl abschließend eine berechtigte Frage in den Raum.

- Bildquellen -

  • Elisabeth Gneißl: Bauernbund
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AUTORred. TM
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