Dieses Exemplar ist zum Glück nicht echt, sondern präpariert.

Im Jahr 2001 ist der Asiatische Laubholzbockkäfer (AL) erstmals in Europa aufgetreten – im Stadtzent­rum von Braunau. Es dauerte zwölf Jahre, bis dieses erste Auftreten getilgt war. 2012 wurde der Schädling in St. Georgen bei Obernberg registriert, im Jahr darauf in Gallspach. Der oberösterreichische Landesforstdienst hat mit umfangreichen Maßnahmen rea­giert: mit regelmäßigen Sichtkontrollen und dem Einsatz von Baumsteigern und Spürhunden. Die aufwendigen und teuren Bekämpfungsmaßnahmen konnten kürzlich abgeschlossen werden.

„Nach 20 Jahren konsequenter Arbeit kann ich nun mit Freude verkünden, dass Österreich wieder befallsfrei ist. Die Gegenmaßnahmen des Forstdienstes haben nun auch in Gallspach verhindert, dass sich der gefährliche Baumschädling etabliert“, sagt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger. Das Ausrotten sei jeweils ein Verdienst des oberösterreichischen Landesforstdienstes und der lokalen Verantwortlichen. Dabei gab es anfangs noch keine gesicherten Erfahrungswerte, die Methoden mussten erst kontinuierlich entwickelt werden. Mittlerweile wurden die Maßnahmen auch in anderen europäischen Befallsgebieten übernommen.

Quelle: land oö/Grilnberger
Auch eigens ausgebildete Spürhunde werden eingesetzt

Eine große Gefahr – auch für gesunde Bäume

Der Asiatische Laubholzbockkäfer kommt aus dem südostasiatischen Raum. Hierzulande durchläuft er eine zweijährige Entwicklungszeit im Holz der Bäume. Er kann in Europa nahezu alle heimischen Laubgehölze befallen und sogar gesunde Bäume innerhalb weniger Jahre zum Absterben bringen.

Inzwischen sind mehr als 40 Befallsgebiete in zehn europäischen Ländern aufgetreten. In 18 davon – darun­ter auch die drei eingangs erwähnten in Oberösterreich – konnte der Schädling erfolgreich wieder ausgerottet werden. „Wie Stichprobenkontrollen an Warenimporten zeigen, ist die Gefahr einer Neueinschleppung weiterhin gegeben“, sagt Landesforstdirektorin Elfriede Moser, eine konsequente und lückenlose Importholzkontrolle sei daher erforderlich.

Bemerkbar macht sich der etwa zwei bis dreieinhalb Zentimeter große Käfer durch reiskorngroße Eiablagen in Rindenritzen an Stamm und Ästen sowie kreisrunde Ausbohrlöcher am Ende der Entwicklung. Baumbesitzer sollten auf verdächtige Merkmale achten und diese auch melden. Befallene Bäume werden dann schnellstmöglich entfernt und verbrannt.

Latente Gefahr
Der Asiatische Laubholzbockkäfer zählt zu den 100 weltweit gefährlichsten Baumschädlingen. Trotz Importholz-kontrollen wird er mit unzureichend behandeltem Verpackungsholz aus dem südostasiatischen Raum auch immer wieder nach Europa eingeschleppt. In der EU gilt er als Quarantäneschädling, der zwingend bekämpft werden muss.

- Bildquellen -

  • Laubholzbock 3 C Land OÖ Grilnberger: land oö/Grilnberger
  • Laubholzbock 5 C Land OÖ Grilnberger (002): land oö/Grilnberger
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