Auf Skitouren gilt: Vorsicht, Umsicht, Rücksicht

Mit der weißen Pracht sind auch einige Gefahren verbunden.

Nach der Rückkehr des Winters in den Bergen werden wieder vermehrt die Freunde von Skitouren aktiv. Leider wird dabei nicht immer auf die Umwelt Rücksicht genommen.

Der Sport in der unberührten Natur liegt im Trend. Heuer sollen bereits 12 Prozent aller Gäste in ihrem Winterurlaub Skitouren planen, heißt es. Dazu kommen natürlich auch zahlreiche Einheimische, die das Skifahren abseits der Pisten nicht missen möchten.

Die Alpen sind aber auch Lebensraum vieler Tiere, ist doch ein großer Teil davon von Bergwald bedeckt. Gleichzeitig drohen vor allem nach Neuschnee Naturgefahren.

„Wildtiere im Alpenraum sind perfekt an Schnee, Kälte und niedrige Temperaturen angepasst und kommen auch mit harten Wintern gut zurecht. Allerdings nur dann, wenn sie in ihren Rückzugsgebieten nicht gestört werden“, gibt der Präsident des Österreichischen Alpenvereins, Andreas Ermacora, zu bedenken. Neben der Rücksicht auf das Wild sei ein verantwortungsvolles Verhalten an sich auch gegenüber dem Wald von großer Bedeutung, betont auch Andreas Gruber, neuer Vorstand der Österreichischen Bundesforste (ÖBf). Gruber: „Der Wald ist ein wichtiger Holzlieferant und Wirtschaftsfaktor. Gesunde Wälder und intakte Ökosysteme tragen wesentlich zu unserer Lebensqualität bei.“

Fair-Play-Regeln einhalten

Die ÖBf, der Alpenverein und auch die Österreich Werbung appellieren daher an alle Erholungsuchenden und besonders an alle Skitourengeher, sich an den gemeinsamen „Fair-Play-Regeln“ zu orientieren:

• Im Winter sind Wildtiere Meister im Energiesparen. Sie senken ihre Herzfrequenz, schalten quasi auf „Energiesparmodus“, zehren von ihren Fettreserven und brauchen Ruheräume, wo sie sich zurückziehen können. Geben Sie ihnen diese Ruhe, indem Sie auf markierten Wegen und Routen bleiben und vermeiden Sie Lärm, um die Tiere nicht unnötig aufzuschrecken.

• Auf Touren in der Dämmerung und bei Nacht sollte generell verzichtet werden. Das ist für viele Tiere die Zeit der Nahrungsaufnahme.

• Der Waldrand soll nur in direkter Linie durchquert und schneefreie Flächen sollten vermieden werden: Es sind die Lieblingsplätze der Wildtiere.

• Wildruhegebiete sind zu respektieren und von Einstandsbereichen und Fütterungen ist Abstand zu halten. Solche Areale tragen dazu bei, Wildtiere im Winter in bestimmte Gebiete zu lenken. Verbiss- und Schälschäden im Wald werden dadurch hintangehalten.

• Schutzwälder, die vor Lawinen, Schneemassen, Muren und anderen Naturgefahren schützen, sollten geschont und nicht befahren werden.

• Laut Forstgesetz ist das Betreten und Befahren von Jungwäldern mit Baumhöhen unter drei Metern verboten. Bei der Abfahrt können mit den scharfen Kanten der Skier große Schäden an den Jungbäumen unter dem Schnee angerichtet werden.

• Auch forstliche Sperrgebiete dürfen nicht befahren werden.

Auf die Sicherheit immer achten

Oberstes Gebot ist selbstverständlich auch die eigene Sicherheit. Daher ist auch etwaigen (Pisten-)Sperren und Warntafeln Folge zu leisten. Stets zu beachten sind auch die jeweilige Lawinengefahr sowie die Wettersituation oder Wetterprognosen. Fachwissen, entsprechende Routenplanung, eine vollständige (Notfall-)Ausrüstung, das Einhalten von Abständen zur Entlastung der Schneedecke sowie richtiges Einschätzen des Könnens und Fitness sind unabdingbar.

Keinesfalls ratsam ist es auch, sich zu übernehmen. Denn Herzinfarkte zählen nach Lawinen zu den zweithäufigsten Todesursachen auf Skitouren.

- Bildquellen -

  • Skitouring: ÖBf-Archiv / Roast Media
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AUTORRed. MS
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