Auch das noch: H5N1

Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.

Als ob Covid-19 und die Afrikanische Schweinepest nicht schon genug wären, kommt jetzt auch noch die Vogelgrippe hinzu. Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) warnt vor einer Infektionsgefahr durch die anstehenden Ankünfte der Zugvögel. Im Westen Russlands und in Kasachstan wurden zuletzt vermehrt Fälle der hochpathogenen Viruserkrankung festgestellt. Mit dem nächsten Kälteeinbruch würden sich die Zugvögel von dort nach Europa aufmachen. Deshalb sei auch in der EU bald wieder mit einer Ausbreitung der Krankheit zu rechnen, warnt die EFSA in einem jetzt veröffentlichten Bericht.
Die Vogelgrippe bedroht vor allem landwirtschaftliche Geflügelhalter, zur Infektion von Menschen kommt es dagegen nur selten. Die EU-Behörde in Parma weist darauf hin, dass – vor allem Geflügelhalter erinnern sich – 2005/2006 und 2015/2016 gehäufte Fälle in Russland und Kasachstan zu anschließenden Ausbrüchen in der EU geführt hätten.
Somit gilt im Herbst erneut, bei Arbeiten in Flur, Feld und Wald nicht nur Wildschweine, auch Wildvögel genau zu beobachten, um der Ausbreitung von H5N1, so die offizielle Bezeichnung des gefürchteten Influenza-A-Virus, vorzubeugen. Speziell jene, die ihr Federvieh auch im Freiland halten, werden dazu aufgerufen, ihre Bestände vor einer Infektion mit der Vogelgrippe zu schützen. Indes steigen in Ostdeutschland täglich die Zahlen an Schweinepest verendeten Schwarzwilds, mittlerweile auch außerhalb des Kerngebietes. Die Ausweisung von Sperrgebieten wegen Tierseuchen darf man keinem Nutztierhalter wünschen.
bernhard.weber@bauernzeitung.at
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