Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger hat angekündigt beim Agrarrat in Brüssel am Montag das österreichische Nein zum Mercosur-Pakt einmal mehr bekräftigen. Sie sei klar gegen ein bauernfeindliches Gesetz, das südamerikanische Rinderbarone fördere. 

Genau die kämpfen auf der anderen Seite des Globus derzeit noch mit anderen Problemen. Argentinien hat nämlich ein Rindfleischexportregister wieder eingeführt, das bereits vor Jahren zu Reibereien mit Rindfleischproduzenten geführt hatte, die darin eine Möglichkeit sahen, die Lieferungen zu begrenzen. Auch jetzt schürt das wieder eingeführte System unter den Rinderzüchtern Ängste vor möglichen Exportbeschränkungen.

Wie aiz.info berichtet versucht die argentinische Regierung derzeit, die inländischen Lebensmittelpreise angesichts der zweistelligen Inflationsrate niedrig zu halten. Das Registrierungssystem für Auslandsverkäufe wird verteidigt. Es sei notwendig, um “mögliche Ungleichgewichte auf dem heimischen Fleischmarkt in Bezug auf Angebot, Preis und Qualität zu vermeiden”.

Starke Ablehnung durch Agrar-Verbände

Die wichtigsten Agrarverbände Argentiniens lehnen “Maßnahmen, die in den Markt eingreifen, auf das Schärfste ab”, heißt es in einer Erklärung. Die Landwirte und Viehzüchter im Land befürchten eine Zunahme von Vorschriften, die darauf abzielen, internationale Lieferungen zu begrenzen. Zuvor hatten bereits frühere peronistische Regierungen erfolglos versucht, die inländische Inflation bei Lebensmitteln zu drosseln, indem sie Lebensmittelexporte einschränkten. Die Registrierung von Rindfleischexporten und die Begrenzung von Lieferungen wurden während der Amtszeit der ehemaligen Präsidentin Cristina Fernandez zwischen 2008 und 2015 eingeführt, aber von ihrem Nachfolger Mauricio Macri wieder abgeschafft.

Argentinien ist einer der wichtigsten Lieferanten weltweit für Rindfleisch und Getreide, aber Präsident Alberto Fernandez hat ein angespanntes Verhältnis zum Agrarsektor. Die Regierung wollte Anfang des Jahres im Rahmen ihres Anti-Inflationsprogramms den Export von Weizen und Mais begrenzen, ließ aber später nach heftigem Widerstand von Landwirten und Exportunternehmen von diesem Vorhaben ab.

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