Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat vergangene Woche in der Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau im Land Salzburg Anzeige gegen einen Tierhalter eingebracht, weil seine Schafherde im Hochgebirge ohne Unterstand und Behirtung sich selbst überlassen hätte.
Würde diese Anzeige durchgehen, wäre unsere Almwirtschaft tot
Salzburgs Bauernbundobmann und LK-Präsident Rupert Quehenberger ist erzürnt: „Würde diese Anzeige durchgehen, wäre unsere Almwirtschaft tot.“ Er stellt auch die Kompetenz von VGT-Obmann Martin Balluch in Frage: „Wie kann man offensichtlich aus der Ferne beurteilen, dass die Tiere ohne Betreuung sind? Nur weil nicht hinter jedem Schaf ein Hirte steht?“ Alles in allem handle es sich wohl nicht um eine Tierwohl-Debatte, sondern um Stimmungsmache gegen die naturnahe Almwirtschaft.
Auch bei Salzburgs Agrarlandesrat Josef Schwaiger sorgt die Anzeige für Unverständnis. Gegen Tierfabriken und gegen heimische Almwirtschaft zu reden, dass passe nicht zusammen, meinte Schwaiger sinngemäß. Die Bauern würden zum Spielball der NGO’s, wie er betont: „Der VGT fordert die Errichtungen von Stallungen und Unterkünften für Hirten im Hochgebirge. Genau das würde bei anderen NGO’s sofort eine Protestwelle auslösen.“
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