Angebot an Raps, Mais und Weizen bleibt hoch

Raps notiert zur Ernte 2016 leicht verbessert, Weizen ist auf dem Seitwärtspfad, und Mais pendelt weiterhin um die Marke von 160 Euro/t.

Obwohl die Maisaussaat in weiten Teilen Europas noch auf sich warten lässt, sehen Marktbeobachter für 2016 bereits zunehmende Flächen und Erntemengen voraus. ©mhp - Fotolia
Obwohl die Maisaussaat in weiten Teilen Europas noch auf sich warten lässt, sehen Marktbeobachter für 2016 bereits zunehmende Flächen und Erntemengen voraus. ©mhp – Fotolia
Im Verlauf der letzten vier Wochen konnte der Raps an der Euronext kräftige Zugewinne verbuchen. Erst in der letzten Woche ging ihm dann die Puste aus, und die Notierungen verharrten auf dem erreichten Niveau. Im Vergleich zu Mitte März gewinnt der Fronttermin Mai 14 Euro auf 368,75 Euro/t. Der Folgetermin August, welcher bereits die neue Ernte repräsentiert, gewinnt 8,50 Euro auf 358,50 Euro/t.

Raps büßt an Anbaufläche ein

Das französische Analystenhaus Tallage reduzierte in seinem Ölsaatenreport Anfang der letzten Woche die EU-Rapsernte 2016 von 21,50 Mio. t im Vormonat auf nunmehr 21,43 Mio. t (Vorjahr: 21,963 Mio. t). Während der durchschnittliche Hektarertrag minimal von 3,37 t/ha auf 3,38 t/ha (Vorjahr: 3,40 t/ha) angehoben wurde, erfolgte eine Reduzierung der Anbaufläche um 40.000 t auf 6,34 Mio. ha (Vorjahr: 6,45 Mio. ha).
Die Sonnenblumenerzeugung wurde um 50.000 t auf 8,49 Mio. t angehoben (Vorjahr: 7,63 Mio. t), wobei die Aussaatfläche leicht angehoben wurde auf 4,24 Mio. ha (Vorjahr: 4,13 Mio. ha) und der Ertrag unverändert bei 2,00 t/ha (Vorjahr: 1,85 t/ha) blieb.
Trotz einer minimalen Aufwärtskorrektur beim Ertrag blieb die Prognose der EU-Sojabohnenernte unverändert bei 2,5 Mio. t.
Der Verband der Getreidehändler in Europa, Coceral, prognostiziert in seiner ersten Schätzung zum Wirtschaftsjahr 2016/17 eine EU-Rapsernte von 21,6 Mio. t und damit nur knapp unter dem Vorjahresniveau (21,8 Mio. t). Dieser Schätzung liegt eine Anbaufläche von 6,39 Mio. ha (Vorjahr: 6,46 Mio. ha) und ein durchschnittlicher Ertrag von 3,37 t/ha (Vorjahr: 3,38 t/ha) zugrunde.

Euronext-Mahlweizen bewegt sich seitwärts

Der Mahlweizen an der Euronext befindet sich seit Anfang März in einer Seitwärtsbewegung zwischen 151 Euro/t und knapp unter 160 Euro/t. Aktuell notiert der Fronttermin Mai mit 154,25 Euro/t um 0,50 Euro unter dem Vergleichswert von vor vier Wochen. Der erste neuerntige Kontrakt September notiert mit 163,25 Euro/t ebenfalls 0,50 Euro unter dem Vormonatswert.
Der im letzten Jahr neu aufgelegte Qualitätsweizen-Kontrakt an der Euronext konnte im Markt kein Interesse wecken. Auf diese Situation hat die Börse nun reagiert und den Handel mit diesem Kontrakt wieder beendet. Ab dem Erntejahr 2017 gelten für den etablierten Kontrakt Nr. 2 jedoch verschärfte Qualitätsanforderungen.
Coceral veranschlagt die EU-Weichweizenernte 2016 auf 145,2 Mio. t, ein Minus von 5,1 Mio. t zum Vorjahr. Dieser Prognose liegen eine Anbaufläche von 24,16 Mio. ha (Vorjahr: 24,24 Mio. ha) und ein durchschnittlicher Hektarertrag von 6,01 t/ha (Vorjahr: 6,20 t/ha) zugrunde. Während die deutsche Ernte mit 26,1 Mio. t derzeit um lediglich 0,4 Mio. t kleiner als im Vorjahr eingestuft wird, soll die französische Erzeugung trotz größerer Anbaufläche mit 38,8 Mio. t deutlich hinter dem Vorjahr (40,3 Mio. t) zurückbleiben.
Das französische Analystenhaus Tallage testiert in seinem letzten Stratégie Grains Getreidereport den Wintergetreidebeständen in Europa sehr gute Wachstumsbedingungen. Die Weichweizenernte 2016/17 wurde demzufolge um 1,0 Mio. t angehoben auf 143,6 Mio. t.
Während die Exporterwartungen für die Kampagne 2015/16 um 0,5 Mio. t nach oben korrigiert wurden auf 28,8 Mio. t, erfolgte bei der Prognose für die kommende Kampagne eine leichte Kürzung um 0,2 Mio. t auf 30,4 Mio. t. Da auch der Binnenverbrauch in 2016/17 nach unten korrigiert wurde (Minus 0,7 Mio. t auf 118,1 Mio. t) erfolgte eine Anhebung des Endbestandes um 1,0 Mio. t auf nunmehr 14,3 Mio. t (Vorjahr: 16,6 Mio. t).

Mais weiterhin im Sog der Weizennotierungen

Der Mais orientiert sich mehrheitlich weiterhin am Weizenmarkt. Der Fronttermin Juni gewinnt im Monatsvergleich 1,50 Euro auf 155,00 Euro/t. Der November-Termin legt 1,25 Euro zu auf 161,50 Euro/t.
Die EU-Maiserzeugung 2016 wird von Coceral auf 63,2 Mio. t geschätzt (Vorjahr: 58,5 Mio. t). Neben einer größeren Anbaufläche von 9,33 Mio. ha (Vorjahr: 9,14 Mio. ha) liegt dem auch ein deutlich höherer durchschnittlicher Hektarertrag von 6,77 t/ha (Vorjahr: 6,40 t/ha) zugrunde. Die Prognoseeinheit der EU-Kommission veranschlagt in ihrem MARS-Bulletin den durchschnittlichen Mais-Hektarertrag für die Ernte 2016 sogar auf 7,12 t/ha, ein Plus von 10,9 % zum Vorjahr beziehungsweise von 3,2 % zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Zuwächse von über 25 % werden für Litauen, Polen, Tschechien und die Slowakei erwartet.
Stratégie Grains taxiert die EU-Maisernte 2016/17 auf dem gleichen Niveau wie im Vormonat bei 63,9 Mio. t, reduzierte jedoch die letztjährige Erzeugung um 0,2 Mio. t auf 57,4 Mio. t. Sowohl der Importbedarf in der laufenden Kampagne (Minus 0,6 Mio. t auf 13,3 Mio. t) als auch in 2016/17 (Minus 0,4 Mio. t auf 13,0 Mio. t) wurden nach unten korrigiert. Begründet wird diese Korrektur mit dem um 0,9 Mio. t auf 68,6 Mio. t niedrigeren Binnenverbrauch in 2015/16. Der Endbestand am 30.September 2017 wurde um 0,3 Mio. t reduziert auf 6,7 Mio. t (Vorjahr: 7,5 Mio. t).

Raps

 ©Quelle: KS Agrar
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Weizen

 ©Quelle: KS Agrar
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Mais

 ©Quelle: KS Agrar
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