Am Holzmarkt herrscht gedämpfte Stimmung

Die angespannte Wirtschaftslage spiegelt sich auch im Holzmarkt wider. Das Jahr war geprägt von einem gedämpften Absatz. Momentan ist eine leichte Marktbelebung spürbar.

Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie des Economica-Instituts ist jeder 16. Arbeitsplatz in Europa unmittelbar oder mittelbar mit der Forst- und Holzwirtschaft verbunden.

War das Preisniveau zu Beginn des Jahres 2023 mit etwa 115 Euro pro Festmeter beim Leitsortiment Fichte (Güteklasse B, Media 2b+) noch in Ordnung, so ließen Absatzschwierigkeiten sie noch im Frühsommer um ein Viertel absinken. Die reguläre Holznutzung kam im Sommer quasi zum Erliegen, auf den Markt kam hauptsächlich Schadholz. Da solches heuer auch nicht übermäßig angefallen ist, konnte es ohne Probleme vom Markt aufgenommen werden. Mittlerweile sei der Lagerstand der Sägeindustrie gesunken und bei Frischholz zurzeit eine leichte Nachfragebelebung spürbar, erläutert LK-Direktor Karl Dietachmair. „Wir müssen abwarten, wie weit diese ersten, positive Marktsignale das Holzaufkommen in der Schlägerungssaison wieder ankurbeln“, sagt Dietachmair.

„Hochsaison“ im Bauernwald – aber Preise steigen nur zögerlich

Franz Kepplinger, Obmann des Waldverbandes OÖ, nennt die momentanen Preissteigerungen noch „sehr zögerlich“, weshalb viele Bauern noch zuwarten würden. Für das restliche Quartal sei für Sägerundholz noch eine Preiserhöhung von fünf bis sieben Euro zu erwarten. Derzeit liegt der Preis bei rund 90 bis 95 Euro je Festmeter (Fichte, BC-Qualität, Stärkeklasse 2a+).

Die Energieholzpreise sowie die Nadel- und Laubfaserholzpreise seien überwiegend für das gesamte Quartal auf dem bestehenden Niveau fixiert worden, berichtet Kepplinger. Die Faserholzpreise befinden sich aktuell bei etwa 90 Euro pro Atro-Tonne. Die Waldhackgutpreise differieren regional. „Die Überlegung, ob Faserholz ausgeformt werden soll oder besser das gesamte Restholz als Energieholz vermarktet wird, gehört vor der Nutzung mit dem Waldhelfer abgestimmt“, betont Kepplinger.

„Die Holzindustrie plant zwar weiter Einschnittreduktionen. Unsere Abnehmer haben aber festgehalten, dass auch bei Minderbedarf entsprechend frisches Rundholz benötigt wird.“ Franz Kepplinger

Insgesamt seien die Holzpreise aller Sortimente zwar gegenüber dem Vorjahr mit seinem Allzeithoch um 10 bis 30 Prozent niedriger, aber aktuell noch immer auf dem Niveau des Zehn-Jahres-Durchschnittswertes.

Gut sei jetzt im Herbst auch die Nachfrage nach Laubsägerundholz,  speziell die Baumarten Eiche und Esche. „Eiche ist auch nach zehn Jahren immer noch modern und dass Esche gefragt ist, passt auch gut, da wir ohnehin Probleme mit dem Eschentriebsterben haben“, so Kepplinger.

Seitens der Experten wird Waldbesitzern empfohlen, sich jetzt der Durchforstung und Pflege der Wälder zu widmen. Verbleibendes Feinmaterial sowie Dünnholz und Astmaterial können dann gut abtrocknen, auch die Vermarktung sei jetzt möglich.

Keine „Hamsterkäufe“ so wie im Vorjahr gebe es heuer bei Brennholz zu verzeichnen. Ofenholzproduzenten seien mit dem Marktgeschehen durchaus zufrieden, insgesamt sei ausreichend Material vorhanden.

Wertholz-Submissionen: Gute Preise für makellose Stämme

Ins Blickfeld rücken nun auch wieder die beiden Wertholz-Submissionen: Nadelholz kann noch bis zum 13. November zum Submissionsplatz in Laakirchen angeliefert werden, danach ist von 17. November bis 3. Dezember die Gebotsabgabe möglich, die Ergebnisse können schließlich zwischen 7. und 10. Dezember direkt am Submissionsplatz besichtigt werden. Die Laub-Wertholzsubmission findet bereits zum 21. Mal statt. Stämme dafür können ab 16. Dezember nach St. Florian angeliefert und Gebote von 6. bis 21. Jänner abgegeben werden. Als Aktionstag mit Ergebnispräsentation können sich Interessierte schon den 26. Jänner 2024 vormerken.

- Bildquellen -

  • Bild 3 Waldarbeit LK OÖ: LK OÖ
- Werbung -
AUTORGabi Cacha
Vorheriger ArtikelEU-weit bislang einzigartige Unterstützung für Landwirte
Nächster ArtikelDie Zahl der „Gut zu wissen“- Betriebe hat sich verdoppelt