Neben der Forderung nach möglichst niedrig besteuertem Agrardiesel für die Landwirtschaft wurden auch die EU-Entwaldungsverordnung und die Erneuerbare-Energien- Richtlinie debattiert. Konrad Mylius und Thomas Staribacher wurden als neue Landeskammerräte angelobt.
In seiner Eröffnungsrede betonte LK-Präsident Johannes Schmuckenschlager: „Wir leben in Zeiten des Klimawandels und müssen uns darauf einstellen, indem wir uns produktionstechnisch anpassen.“ Um aber generell die Produktion in Österreich abzusichern, müssten die Bäuerinnen und Bauern wettbewerbsfähig arbeiten können. „Und da fehlen uns oft wichtige Werkzeuge im Pflanzenschutz, um unsere Kulturen gesund und gut bis zur Ernte zu bringen“, erklärte Schmuckenschlager. Vor diesem Hintergrund sei auch die Debatte um den Agrardiesel zu sehen, bekräftigte der für das Agrarressort in der Landesregierung zuständige LH-Stellvertreter und Bauernbund- Obmann Stephan Pernkopf. Beide sprachen sich daher für Entlastungsmaßnahmen der Landwirtschaft aus. „Wir werden weiterhin für den Agrardiesel kämpfen“, betonten Schmuckenschlager und Pernkopf unisono.
Resolution verabschiedet
Die hohe Mineralölsteuer sei ein massiver Wettbewerbsnachteil für Österreichs Bäuerinnen und Bauern. In vielen anderen EU-Staaten gelten begünstigte Steuertarife für die Land- und Forstwirtschaft. Deshalb fordert die LK NÖ in ihrer Vollversammlung in einer Resolution die dauerhafte Steuererleichterung für Agrardiesel in Österreich – die BauernZeitung berichtete vorab darüber. In dieser Resolution wird auch die geplante EU-Verordnung „Wiederherstellung der Natur“ abgelehnt. Begründung: Der vorliegende Entwurf mit starkem Fokus auf Natura-2000-Gebiete lasse drastische Eingriffe in die Grundrechte der Eigentümer befürchten. Es brauche vielmehr Freiwilligkeit und Lösungen durch den Vertragsnaturschutz statt verpflichtende Auflagen, die das Eigentum beschränken würden. Kritisch gesehen wird auch die EU-Entwaldungs- Verordnung. Diese führe nach Ansicht der LK Niederösterreich zu einem erheblichen bürokratischen Mehraufwand für Österreichs Land- und Forstwirte, ohne damit das Ziel, die Zerstörung von Regenwäldern zu verhindern, zu erreichen.
Zur ab Mai 2025 geltenden Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED III fordert die LK Niederösterreich weiterhin Entscheidungsfreiheit bei der Vermarktung der Holzernte. Bei einem weiteren heißen Thema – den Übergangsfristen für bestehende Ställe mit Vollspaltenböden – wird deren Neuregelung gefordert, die sämtliche wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt, um den Schweinebauern Planungssicherheit zu bieten. In seinem Tätigkeitsbericht für 2023 präsentierte Kammerdirektor Franz Raab der 40-köpfigen Vollversammlung Zahlen, die den großen Zuspruch der Kammermitglieder zu ihrer Standesvertretung belegen. So wurden insgesamt 104.734 Beratungsgespräche durchgeführt und 6.449 Bildungsveranstaltungen organisiert, an denen 184.621 Personen teilnahmen.
Konrad Mylius aus Haag im Bezirk Amstetten und Thomas Staribacher aus Gnadendorf im Bezirk Mistelbach wurden in der Vollversammlung als neue Landeskammerräte angelobt. Sie folgen in dieser Funktion auf Felix Montecuccoli aus Markersdorf- Haindorf im Bezirk St. Pölten und Johannes Denner aus Stronsdorf im Bezirk Mistelbach. Das Kammerpräsidium bedankte sich bei Letzteren für ihr enormes Engagement mit der „Großen Kammermedaille“.
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- Angelobung Neue LKR: BZ/Stift
- Ehrung Denner und Montecuccoli: BZ/Stift