Agrarbudget 2024: Betriebe erhalten und erstes Produktionsland bleiben

Das Agrarbundesland Oberösterreich ist im Bundesländervergleich das führende Produktionsland, 29.173 landwirtschaftliche Betriebe zählt es aktuell. Das OÖ. Agrarbudget 2024 soll dafür sorgen, dass das auch so bleibt. 92,2 Millionen Euro stehen im kommenden Jahr zur Verfügung.

Mit dem Agrarbudget 2024 können sämtliche Programme in der Ländlichen Entwicklung ausfinanziert werden. Darüber hinaus werden Akzente im Bereich innovativer Technologien gesetzt.

Einkommen erwirtschaften, damit die Betriebe aufrechterhalten werden können, und von Unwetterkatastrophen verschont bleiben: Das sind zwei Wünsche, die Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger für Oberösterreichs Landwirtschaft für das kommende Jahr formulieren würde wenn es denn etwas zu wünschen gäbe. Vielmehr gelte es, die heimischen Bäuerinnen und Bauern zielgerichtet zu begleiten. „Dafür konnten wir wieder ein solides Budget in der Höhe von 92,2 Millionen Euro aufstellen. Somit können wieder sämtliche Programme in der Ländlichen Entwicklung ausfinaziert und Akzente in der Forschung und Entwicklung gesetzt werden“, sagt Langer-Weninger.

Bauernarbeit: wichtig, aber nicht ausreichend entlohnt

Die Land- und Forstwirtschaft leistet zwar einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft, indem sie Lebensmittel erzeugt, die Kulturlandschaft erhält und einen Beitrag zum Erhalt von Biodiversität und Artenvielfalt leistet. Eine ausreichende „Entlohnung“ dafür gibt es nicht: Die Preise, die man auf dem Markt dafür bekommt, sind nicht hoch genug. So zeigt sich auch, dass selbst im „Ausnahmejahr“ 2022 der Stundenlohn in der Landwirtschaft bei 16 Euro brutto liegt. „Das ist im Vergleich zu den unselbständigen Erwerbstätigen mit etwa 24 Euro nach wie vor ein niedriger Wert“, so die Agrarlandesrätin.

Damit sich die bäuerlichen Familienbetriebe dennoch behaupten können, bekommen sie Unterstützung. So fließt deutlich mehr als die Hälfte des Landesbudgets in die Kofinanzierung des EU-Programmes Ländliche Entwicklung. Dabei geht es darum, die flächendeckende Landbewirtschaftung aufrechtzuerhalten, nachhaltig und umweltbewusst zu produzieren, den ländlichen Raum zu fördern (Leader) und ein geeignetes Risikomanagement in Zeiten des Klimawandels zu finden. Oberösterreich leistet beim Finanzieren dieser Maßnahmen einen Anteil von 20 Prozent (%) der gesamten Summe, der Bund steuert 30 % und die EU 50 % bei. Den größten Brocken innerhalb der Ländlichen Entwicklung macht das Öpul-Programm aus, dessen Teilnahmezahlen für die neue Förderperiode bereits deutlich gestiegen sind. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Bergbauernförderung, gefolgt von den Investitionen.

„Oberösterreichs Bäuerinnen und Bauern leisten durch professionelle, marktorientierte Produktion tagtäglich ihren Beitrag zur Versorgungssicherheit im Land“, so Langer-Weninger. Im Gegenzug müsse die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. „Wichtige Instrumente hierfür sind die Gemeinsame Agrarpolitik mit Programmen wie dem ÖPUL oder der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete. Auf Landesebene ist es mir wichtig, mit gezielten Maßnahmen wie der Investitionsförderung und der Niederlassungsprämie den Bäuerinnen und Bauern Gestaltungsspielraum und Zukunftsperspektive zu geben.“ Darüber hinaus stellt das Land Oberösterreich im kommenden Jahr zusätzlich sechs Millionen Euro zur Verfügung für verschiedene Maßnahmen, die auch bundesweit im für 2024 bis 2027 anberaumten „Impulsprogramm“ für die Landwirtschaft gefördert werden. 

Absicherung gegen Risiken wird immer wichtiger

Wolfgang Löberbauer, Leiter der Agrar- und Regionalförderung, weist auf den Ausbau der verschiedenen Versicherungsmöglichkeiten als weiteren Schwerpunkt im Agrarbudget hin, „insbesonders die Hagel-, Dürre- und Tierversicherung. Dieser Betrag macht in Summe mittlerweile 15,3 Millionen Euro aus“, so Löberbauer. Gemeinsam mit dem gleich hohen Bundesanteil werde die Absicherung der Betriebe in Oberösterreich mit 30,6 Millionen Euro unterstützt.

Ein Blick auf die bewilligten Anträge aus der Förderperiode 2014 bis 2022 (15.440 per Oktober 2023) zeige, dass auf jedem zweiten Betrieb im Land investiert worden sei, so Löberbauer. Die neue Investitionsförderung kann seit Jänner 2023 beantragt werden, 2300 Anträge sind schon eingegangen. „Das zeigt, dass der Wille zu investieren und sich weiterzuentwickeln ungebrochen ist“, betont Löberbauer. Ergänzend zur Investitionsförderung sei noch der Zukunftsfonds zu betrachten: Dieser stelle der Landwirtschaft jährlich zwei Millionen Euro zusätzlich aus dem Landeshaushalt zur Verfügung. Dieser unterstütze den Einsatz neuer, innovativer Technologien.

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