Die Vermarktung der Speisekartoffeln aus der Ernte 2018 schreitet rasch voran. Selten wurde so früh über das Ende der Vermarktungssaison nachgedacht wie heuer. Der vermutete Zeitpunkt, zu dem die Läger geleert sein werden, musste in den zurückliegenden Wochen immer mehr in die Nähe gezogen werden. Bereits in dieser Woche haben die ersten Händler ihre Vermarktung abgeschlossen. Bis etwa Ende März dürfte dann beim Großteil der Händlern die Ware abverkauft sein. Ursache des raschen Lagerabbaus sind vor allem die hohen qualitätsbedingten Aussortierungen. Der Absatz im LEH zeigt sich stetig auf saisonüblich ruhigem Niveau.
Die Erzeugerpreise werden meist auf Vorwochenniveau unverändert fortgeschrieben. In NÖ werden Speisekartoffeln weiterhin meist um 25 Euro/dt übernommen. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 30 Euro/dt zu erzielen. In OÖ wurden die Preise in der letzten Woche auf bis zu 29 Euro/dt angehoben.
Angespannter Markt in Deutschland
Die Lage am deutschen Speisekartoffelmarkt bleibt angespannt. Die Händler haben reichlich Mühe, die benötigten Mengen zusammenzubekommen. Kühllager werden teils vorzeitig geöffnet, um die laufende Marktversorgung sicherzustellen. Diskussionen um die Preise gibt es kaum, Hauptsache die benötigten Mengen werden geliefert.
Auch auf den Exportmärkten nimmt das Interesse stetig zu. Südosteuropa, Tschechien, Rumänien und Ungarn sind genauso knapp versorgt, wie die Länder in Nordwesteuropa.
Günstige Ware gibt es kaum noch. Die Erzeugerpreise haben sich im Bundesdurchschnitt in der Vorwoche auf 31 bis 32,50 Euro/dt verteuert. Als Alternative wird zunehmend auf französische Kühlhausware zurückgegriffen. Frühkartoffeln, mit Ausnahme einiger Ladungen aus Zypern, sind momentan noch kein Thema.
Martin Schildböck, LK NÖ