Mangels der Marktdaten des US-Landwirtschaftsministeriums überwog auf den internationalen Märkten in der Vorwoche noch die Ungewissheit. Mit entsprechender Vorsicht pendelten die Weizennotierungen an der Euronext im Jänner in einem historisch engen Bereich um den 50-Tage-Durchschnitt. Wann die Statistiken nach dem nun verkündeten Ende des Shutdowns wider veröffentlicht werden, ist noch offen.
Jedenfalls deutet einiges auf eine Verlangsamung der russischen Weizenexporte hin. Aufkeimender Optimismus in der EU, mit der Verteuerung russischen Weizens könnte Ware aus der Union am Weltmarkt wider wettbewerbsfähiger werden, wurde allerdings von einer Befestigung des Euros gedämpft. Der März-Weizenkontrakt an der Euronext startete leicht negativ bei 205,50 Euro/t in die aktuelle Handelswoche. Der weltweit überversorgte Sojabohnenmarkt erhält etwas Unterstützung durch Dürre in Brasilien.
Premiumweizen munter abgesetzt
Am heimischen Markt berichten Händler von einem munteren Premiumweizenabsatz. Setze sich der Trend fort, seien zu Saisonende keine größeren Überhänge zu erwarten. Dies sei, so ein Marktbeteiligter, nach einer Ernte mit einem derart hohen Premiumweizenanteil und angesichts des kleinen Nischenmarktes für dieses Qualitätssegment nicht selbstverständlich.
Am Mittwoch der Vorwoche (23. Jänner) zog nun auch die untere Notierung des Premiumweizens an der Wiener Produktenbörse an. Mahlroggen konnte ebenfalls zulegen – und auch hier könnte die Bilanz ausgeglichen ausfallen, wenn nicht zu viel importiert wird.
Die Futtergetreidepreise bleiben weiterhin sehr fest gestimmt. Gerste hält auf Premiumweizenniveau und legte weiter zu, wobei Beobachter gespannt sind, wie lange sich diese ungewöhnliche Situation halten werde. Denn dementgegen schwächeln die Maisnotierungen, obwohl, so Marktteilnehmer, die Ukraine schon ziemlich ausverkauft sei und die Preise dort zuletzt gestiegen seien.
Christian Posekany, AIZ