MAN: Vom BatteryPack bis hin zum Wasserstoffmotor

MAN Engines verfolgt weiterhin seine Strategie, sich als Anbieter für nachhaltige Antriebs- und Speicherlösungen zu positionieren. Auf der Agritechnica 2023 präsentiert der Hersteller hierzu eine breite Auswahl an bewährten wie auch komplett neuen Produkten.

Highlight des Messeauftritts von MAN Engines – einer Geschäftseinheit von MAN Truck & Bus – ist das MAN BatteryPack. Dieses ermöglicht mobile und stationäre Anwendungen in der Landtechnik, dem Material Handling, der Stromerzeugung und -speicherung lokal CO₂-freundlich zu betreiben. Die MAN BatteryPacks werden bereits in den eigenen vollelektrischen Nutzfahrzeugen der Truck & Bus SE eingesetzt. Das Unternehmen plant, ab 2025 Hochvolt-Batterien in Großserie herzustellen und investiert dazu rund 100 Mio. Euro in den Standort Nürnberg (D). Für das Recycling der Batterien plant MAN einen geschlossenen Kreislauf mit Zweitnutzungskonzepten sowie anschließender Rohstoffrückgewinnung.

Wasserstoffverbrennungsmotor

Der Wasserstoffverbrennungsmotor MAN H4576 ist ausgelegt für leistungsstarke Landmaschinen und Offroad-Anwendungen in der 500-PS-Klasse. Das neu entwickelte Aggregat mit 16,8 Litern Hubraum basiert auf der Motorengeometrie des Dieselmotors MAN D3876 und teilt mit diesem etwa 80% seiner Basisbauteile. Der MAN H4576 verfügt über Modifikationen an der Wasserstoffversorgung, der Motorsteuerung und der Abgasregulierung, um eine effiziente Verbrennung sicherzustellen.

Gasmotor

Mit dem Gasmotor MAN E3872 zeigt MAN Engines eine Brückentechnologie auf dem Weg zur Dekarbonisierung auf. Durch den Betrieb mit Erdgas-, Biogas- oder Sondergasen lässt sich CO₂ im Vergleich zu einem konventionellen Dieselmotor lokal um etwa 10 bis 20 Prozent reduzieren, betont der Hersteller. Der hohe Wirkungsgrad von 44% wie auch die Nutzung der Abwärme des Motors bei der Stromerzeugung würden den MAN E3872 mit 735 kW_el bei 1.500 min^-1 zu einer effizienten und umweltfreundlichen Lösung in dezentralen Energiekonzepten machen. Der Gasmotor von MAN Engines sei H2-ready und könne mit bis zu 20 Vol.-% Wasserstoff betrieben werden.

Dieselmotor mit Tragestruktur

Erstmals auf einer Messe präsentiert MAN Engines darüber hinaus eine weitere Attraktion: den MAN D2676 mit Tragstruktur. Er macht den Fendt 1050 Vario mit 380 kW (517 PS) nicht nur zum stärksten Serientraktor der Welt. “Vielmehr ist Reihensechszylindermotor der erste Motor mit Tragstruktur in der 13-Liter-Klasse, dessen Ölwanne als tragendes Teil einen Bestandteil des Fahrzeuggestells bildet”, weiß man bei MAN. Damit diene der Motor nicht nur als Hauptantrieb des Fahrzeugs, sondern habe gleichzeitig die wichtige Funktion dem Fahrzeug die benötigte Steifigkeit zu verleihen. Darüber hinaus ist der MAN D2676 als Offroad-Variante mit einer breiten Leistungsspanne von 294 bis 404 kW (400 – 549 PS) in zahlreichen Anwendungen vertreten. Dies sind zum Beispiel der Willibald EP 5500 Shark Holzhäcksler, die Claas Lexion Mähdrescher-Baureihen 6900/TT, 7600 TT und 7700/TT oder der Fendt Ideal 8 Mähdrescher. Neben dem MAN D2676 könnten auch alle weiteren Off-Road-Motoren aus dem aktuellen Produkt-Portfolio von MAN Engines mit regenerativem Diesel – auch bekannt als HVO (hydrogenated vegetable oil: hydriertes Pflanzenöl) – gemäß dem Standard EN15940 in Europa bzw. der US-amerikanischen Spezifikation ASTM D975 betrieben werden, erklärt man bei MAN.