Kartoffelmarkt KW 28/’23: Eingeschränktes Angebot, stabile Nachfrage

Die ungewöhnlich stabile Situation am heimischen Frühkartoffelmarkt hat dauert an. Die zweite Hitzewelle dieses Jahres und ausbleibende Niederschläge haben die Erntearbeiten in den Trockengebieten Ostösterreichs zu Stillstand gebracht. Wo noch gerodet werden kann, räumen die Flächen bei schwachen bis maximal durchschnittlichen Erträgen rasch.
Die Ernte der frühen Sorten ist mittlerweile fast abgeschlossen. Dem eingeschränkten Angebot steht eine zufriedenstellende Nachfrage gegenüber. Auch wurde zuletzt von Exporten Richtung Deutschland berichtet.
Vor diesem Hintergrund blieben die Erzeugerpreise in der abgelaufenen Woche unverändert. In Niederösterreich und in der Steiermark wurden zu Wochenbeginn meist 45 bis 50 Euro/dt bezahlt. In Oberösterreich lagen die Frühkartoffelpreise ebenfalls unverändert bei 52 Euro/dt.

Saatgut könnte knapp werden

Am europäischen Speisekartoffelmarkt erwartet man in der kommenden Saison eine angespannte Marktlage. Die starke Nachfrage an Industrieware in den Niederlanden, Belgien und Deutschland verursacht eine deutliche Reduktion der Vermehrungsflächen bei den Speisesorten. Somit ist im kommenden Jahr mit Verknappungen im Saatgutbereich und stark steigenden Saatgutkosten zu rechnen.

Knappes Angebot in Deutschland

In Deutschland wurden mittlerweile in allen Frühkartoffelanbaugebieten die Rodearbeiten aufgenommen. Dennoch wird weiterhin von einer knappen Angebotssituation berichtet. Bei überschaubaren Erträgen und regen Absatzmöglichkeiten ging die Flächenräumung rasch vonstatten.
Im Vergleich zu den Vorjahren zeichnet sich ein deutlicher Vermarktungsvorsprung ab. So waren in der Pfalz in der vergangenne Woche bereits mehr als 40 Prozent der Frühkartoffelflächen abgeerntet. Mittlerweile wird auch schon befürchtet, dass in manchen Regionen eine Versorgungslücke zwischen Frühware und der Haupternte entsteht. Die Preise bleiben entsprechend hoch. Der Erzeugerpreis für deutsche Frühkartoffeln lag zu Wochenbeginn bei meist 70 bis 75 Euro/dt.

Martin Schildböck, LK NÖ

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QuelleH.M.
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