Einen starken Verbündeten im Einsatz für die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern hat die Bauernbundspitze im Arbeitsgespräch mit Bundeskanzler Karl Nehammer gefunden.

„Unsere bäuerlichen ­Familienbetriebe brauchen faire ­Rahmenbedingungen“

In einem konstruktivem Arbeitsgespräch haben Bauernbundobmann Stephan Pernkopf und Direktor Paul Nemecek Bundeskanzler Karl Nehammer über die aktuell wirtschaftlich herausfordernden Zeiten für die bäuerlichen Familienbetriebe informiert: Die Kostenentwicklung ist dramatisch, viele Bäuerinnen und Bauern befinden sich in einer fatalen Situation.

Bauern können und wollen die Lebensmittelversorgung sichern

„Die ungleiche Behandlung der heimischen Bäuerinnen und Bauern im internationalen Vergleich muss schleunigst aufhören“, zeigten Pernkopf und Nemecek die stärksten Druckpunkte auf. Hoch besteuerte Treibstoffe, Lebensmittelimporte aus Drittstaaten, ungleiche Produktionsstandards innerhalb der EU und ein harter Preisdruck seitens des Lebensmittelhandels in Österreich würden die Kosten und die Sorgen um die wirtschaftliche Existenz bei den bäuerlichen Familien in die Höhe treiben. Um entsprechend gegenzusteuern, hat der NÖ Bauernbund, abgeleitet von den Obleute-Konferenzen der vergangenen Wochen, einen Fünf-Punkte-Forderungskatalog erarbeitet, der Bundeskanzler Nehammer präsentiert wurde.

Unter anderem werden darin etwa eine Fortführung der Agrardieselrückvergütung und günstigere Agrarstrom-Tarife, ein Nein zum Mercosur-Abkommen, kein Import von Lebensmitteln, die nicht nach EU- Standards produziert wurden und ein Umdenken in der EU-Agrarpolitik mit einer Rückbesinnung auf den Versorgungsauftrag gefordert. Einmal mehr hat die Bauernbundspitze auf den verfassungsrechtlichen Auftrag an die Politik, die Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln auch in Krisenzeiten zu sichern, hingewiesen.

„Diesen Auftrag können unsere Bäuerinnen und Bauern nur dann erfüllen, wenn sie auch die notwendigen Rahmenbedingungen vorfinden und man sie arbeiten lässt“, erklärten Pernkopf und Nemecek, die sich nach dem Gespräch mit Bundeskanzler Karl Nehammer überzeugt sehen, dass die Bundesregierung hinter den bäuerlichen Anliegen steht.
Der Bundeskanzler zeigte Verständnis für die enormen Herausforderungen der bäuerlichen Betriebe im Land: „Man muss den Bäuerinnen und Bauern danken für die harte Arbeit in den vergangenen Jahren, nur dadurch konnten wir Versorgungsengpässe wie in anderen Ländern vermeiden. Die Beispiele aus anderen Ländern zeigen, wie man es nicht machen sollte und zeigen noch mehr, dass Agrarpolitik uns alle angeht.“
Im Zuge des intensiven Gedankenaustausches verwies Kanzler Nehammer zudem beim Thema Mercosur sowohl auf das „Nein“ im Regierungsprogramm, als auch auf einen bindenden Nationalratsbeschluss, mit dem dieses „Nein“ fixiert wurde.

 

- Bildquellen -

  • Forderung der Landwirtschaft: BKA/Georgescu
- Werbung -
AUTOREva Riegler/red. AR
Vorheriger ArtikelFünf Forderungen für die bäuerlichen Familienbetriebe
Nächster Artikel„EU-Weizen ist nicht mehr wettbewerbsfähig“