Die Monate April und Mai boten eher kühles und nasses Wetter, was bei den Erdbeerbauern die Arbeit schwer planbar machte. Auf der anderen Seite gab es heuer nur wenige Frostnächte, sodass das arbeitsintensive Auf- und Zudecken der Erdbeerfelder mit Vlies und Folie nicht allzu oft nötig war. Trotzdem hoffen die Bauern jetzt auf etwas wärmere und stabilere Witterung. Die ersten Erdbeeren aus dem Ländle sind schon seit zirka drei Wochen erhältlich, kommen sie doch aus überdachten Feldern, wo Kultur- und Erntearbeiten einigermaßen witterungsunabhängig möglich sind. Demnächst startet aber auch die Ernte im Freiland. Dafür sind mittlere Temperaturen und nicht allzu viel Regen ideal. In Vorarlberg werden auf etwa sechs Hektar von fünf Betrieben Erdbeeren angebaut. Diese Zahlen sind zwar seit Jahren auf niedrigem Niveau, dennoch kann man, wenn die Ernte normal verläuft, mit etwa 100 Tonnen der roten Früchtchen rechnen. 

Erdbeeren sind wohlschmeckend, vielseitig verwendbar und gesund. Sie sind aber auch anspruchsvoll, müssen vorsichtig gepflückt und rasch gegessen werden. Sind sie reif, müssen sie sofort geerntet werden, egal ob Regen oder Hitze vorherrscht. Frostnächte und Regenwetter setzen ihnen in manchen Jahren stark zu. Mit Abdeckungen aus Folien oder Vliesgewebe versuchen die Bauern, sie zu schützen. Damit die Beeren nicht auf die nasse Erde kommen und faulen oder verschmutzen, werden sie erhöht auf Dämmen angebaut. Zusätzlich wird Stroh in die Reihen eingestreut. Die Dammkultur erleichtert auch die Pflückarbeiten. 

Die Erdbeerzeit im Ländle beginnt Anfang Mai zaghaft mit Erdbeeren aus Folientunneln oder Vliesabdeckung. Durch ausgeklügelte Sortenstaffelung und Anbau in Höhenlagen, wie am Sulzberg, kann die Erntezeit heuer bis Ende Juni ausgedehnt werden. 

Sommer-Gewächshauskulturen in Kunststoffrinnen mit Nährlösung, wie sie in vielen Ländern bekannt sind, gibt es in Vorarlberg noch nicht. Vielleicht auch kein Schaden – freut man sich doch auf saisonales Obst mehr als auf solches, das es das ganze Jahr über gibt.

Ab Juli folgen dann Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Heidelbeeren. Etwas später startet die Brombeerernte. Zum Schluss, Anfang September, sind endlich auch die Holunderbeeren reif. Aber zunächst gilt es, die heimischen Erdbeeren gebührend zu genießen. Es gibt sie bei den Obstbaubetrieben ab Hof, an eigenen Verkaufsstellen, am Wochenmarkt, aber auch in manchen Lebensmittelgeschäften.

Wissenswertes über die Erdbeere

Botanisch gesehen ist die Erdbeere keine Beere, sondern eine Sammelnussfrucht. Das liegt an den Kernen, die bei der Erdbeere außen an der Haut liegen. Sie gehört zur Familie der Rosengewächse (botanisch Rosaceae). Ihre Blüten haben eine weiße bis leicht gelbe Farbe. Die Größe der Pflanze ist bei verschiedenen Sorten unterschiedlich.

Frische Erdbeeren sind kalorienarm, sie setzen sich zu 90 Prozent aus Wasser zusammen. Außerdem sind sie reich an Kalzium, Folsäure, Magnesium, Eisen und Vitamin C.

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  • Erdbeerernte: DiedovStock - stock.adobe.com
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AUTORRed. SN
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