Eine von drei Rapp-Siegerstuten nach der Prämierung.

Nach einer (Zwangs-) Pause von 27 Jahren fand in Kärnten am Sonntag unter dem Motto „Sechs Farben – eine Leidenschaft“ wieder eine Landesstutenschau der Rasse Noriker statt. Üblicherweise richtet der Landespferdezuchtverband die Schauen im zehn- bis 15-jährigen Turnus in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen aus, um die Zuchtfortschritte seiner Rassen interessiertem Fachpublikum und einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Strenge Kriterien

Für die Rasse Noriker fand das letzte Event dieser Art indes vor mehr als 25 Jahren, 1996, statt. „Unsere Pläne wurden leider mehrfach durchkreuzt“, erklärt Verbandsobmann Marjan Cik. „Eine meldepflichtige Seuche und zuletzt die Coronapandemie kamen uns dazwischen.“

Quelle: ILKA THALER ANIMALKLICK
Ausgezeichnete Scheckenstute im Schauring.

Umso mehr freute es ihn, endlich wieder „die Besten der Besten“ im Schauring zu zeigen. Denn für die Teilnahme galten strenge Kriterien. Stuten der Farbschläge Rapp und Braun mussten bei ihrer Stutbuchaufnahme eine Mindestwertnote von 7,7 Punkten vorweisen.Jene der Schläge Fuchs, Mohrenkopf, Tiger und Schecke waren bereits ab Note 7,6 für den Auftrieb zugelassen. Rund 150 Stuten entsprachen den Anforderungen und schafften den Weg nach Völkermarkt. Auch „Ehrenstuten“, also über 18-jährige Rösser mit zumindest zehn lebendgeborenen Fohlen, wurden in den Ring geführt.

Beeindruckender Zuchtfortschritt

Cik zeigte sich mit dem Zuchtfortschritt der Kärntner Population mehr als zufrieden: „Der Noriker bleibt seinen Rassecharakteristika treu, verbessert aber auch ständig seine Eignung für neue Nutzungen.“ So stehe einer Verwendung als Freizeit- und Reitpferd heute nichts mehr im Wege. „Alles in Reinzucht“, wie Cik stolz betont. Dass Noriker begeistern, zeigten auch die zahlreichen Besucher aus Österreich, Italien, Slowenien und Kroatien. „Der wetterbedingte Ersatztermin tat der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch.

Quelle: ILKA THALER ANIMALKLICK
Beim Showprogramm kam die Vielfältigkeit des Norikers zum Ausdruck.

Das Warten hat sich gelohnt“, beschreibt der Verbandsobmann die ausgelassene Stimmung unter den Züchtern.

Den Einzelpräsentationen aller Stuten folgte ein Showprogramm und die Prämierungen der Gruppensiegerinnen. Am Ende wurden für jeden Farbschlag und jede Altersgruppe drei Stuten geehrt. So gingen 66 Siegerstuten, geschmückt mit Schärpen in den Landesfarben, aus dem Schauring.

Qualität erhalten, neue Eigenschaften ausbauen

Bleibt die Frage, wohin sich die Population mit den über 4.600 eingetragenen Zuchtstuten bis zur nächsten Landesschau entwickeln wird? Antwort von Marjan Cik: „Rassetyp und Charakter liegen uns am Herzen.“ Der Noriker soll also auch in Zukunft als ein mittelschweres, trittsicheres Kaltblutpferd mit guter Bemuskelung und trockenem Kopf, vor allem aber bestem Charakter daherkommen. „Unser Ziel ist es, die Qualitäten im Schwerzug zu erhalten und zugleich die Eignung als Reit- und Freizeitpferd weiter auszubauen.“

- Bildquellen -

  • Scheckenstute: ILKA THALER ANIMALKLICK
  • Showprogramm: ILKA THALER ANIMALKLICK
  • Rappstute: ILKA THALER ANIMALKLICK
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AUTORClemens Wieltsch
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