Luftschadstoffe kennen keine Grenzen. Aufgrund ihrer langen Lebensdauer in der Atmosphäre können manche von ihnen über viele Hunderte Kilometer transportiert werden und weit entfernt von ihrer Freisetzung Umwelt und Gesundheit schädigen. Deswegen wurden für alle EU-Mitgliedstaaten die Emissionen von Schwefeldioxid (SO2), Stickoxiden (NOx), Ammoniak (NH3), organischen Verbindungen ohne Methan (NMVOC) und Feinstaub (PM2,5) begrenzt.
Die Österreichische Luftschadstoffinventur zeigt, ob hierzulande die europäischen Reduktionsziele erreicht werden. Vor wenigen Wochen hat das Umweltbundesamt die Ergebnisse des Jahres 2021 veröffentlicht. Sie zeigen, dass alle Vorgaben eingehalten werden, bis auf die NH3-Emissionen. Gleichzeitig belegen sie aber auch, dass bis auf NOx alle Emissionen von 2020 auf 2021 gestiegen sind. Der Rückgang der NOx-Emissionen zwischen 2020 und 2021 wird vor allem mit emissionsärmeren Fahrzeugen im Straßenverkehr erklärt. Sie würden die Emissionen trotz höherer Fahrleistung sinken lassen.
Die Ammoniak-Emissionen liegen rund sechs Prozent über der nationalen Emissionshöchstmenge bzw. fünf Prozent über dem Referenz-Niveau von 2005. Bis 2030 muss letztere Abweichung aufgrund der NEC-Richtlinie in ein Minus von zwölf Prozent gewandelt werden. Die NH3-Emissionen stammen laut Umweltbundesamt nahezu ausschließlich aus der Landwirtschaft (94,1 %). Sie sollen in diesem Sektor seit 2005 um 7,8 Prozent zugenommen haben.
NH3 hat negative Auswirkungen auf die Umwelt. Es ist für die Bildung versauernder, eutrophierender Schadstoffe sowie sekundärer Partikel (Feinstaub) verantwortlich und fördert zusammen mit Stickstoffoxiden die Bildung von gesundheitsschädlichem, bodennahem Ozon. Darüber hinaus ist Ammoniak je nach Konzentration auch direkt für Mensch, Tier und Pflanze schädlich.
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- Guelle auf Dauerwiese: agrarfoto.com