Die Forstwirtschaft tut es bereits, die Landwirtschaft soll folgen und beide damit beispielgebend sein für sämtliche Lebens- und Wirtschaftsbereiche: Wirtschaften im Kreislauf. „Kreislaufwirschaft ist ein Werkzeug, das unsere Resilienz als Gesellschaft stärkt. Denn mehr geschlossene Kreisläufe bedeuten eine höhere Versorgungssicherheit, mehr Umwelt- und Klimanutzen, mehr Wertschöpfung und damit mehr Nachhaltigkeit für uns alle“, sagt Hans Mayrhofer, Generalsekretär des Ökosozialen Forums.
Am Ende kein Abfall, sondern wieder in Produktionskreislauf
Die Idee dahinter sei, dass möglichst alle Produkte und Materialien so gestaltet werden, dass sie am Ende ihrer Nutzungsdauer nicht als Abfall enden, sondern wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden können. Kreislaufwirtschaft ist seit jeher ein Grundpfeiler des ökosozialen Denkens. Daher ist es auch das Ökosoziale Forum, das als Vorkämpfer dieser Idee nun Partner und Unterstützer ist, wenn es an das konkrete Umsetzen geht. Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger hat sich nämlich zum Ziel gesetzt, Oberösterreichs Landwirtschaft bis 2050 zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft umzugestalten. Die wachsende Weltbevölkerung, Ressourcenverknappung und aktuelle Krisen würden ohnehin für Handlungsbedarf sorgen. „Indem wir stabile regionale Wertschöpfungsketten und Versorgungskreisläufe etablieren, werden wir widerstandsfähiger gegen Risiken bei der Beschaffung von Produktionsmitteln und des Klimawandels“, sagt Langer-Weninger. Für sie sei Kreislaufwirtschaft das „Schlüsselwort“ für eine nachhaltige Zukunft. „Wer verschwendet, der verliert. Wir können es uns nicht mehr leisten, etwas zu verlieren“, warnt Langer-Weninger.
Das Ökosoziale Forum Oberösterreich unterstützt die Initiative der Agrarlandesrätin. Obmann Max Hiegelsberger: „Als starkes Agrar- und Industrieland können wir in Oberösterreich besonders viel dabei gewinnen, den laufenden Wandel weg von fossilen Rohstoffen politisch aktiv zu fördern und zu beschleunigen.“ Hiegelsberger weist auch darauf hin, dass es dabei weniger um Verzicht als um eine Verhaltensänderung geht.
Echter Wandel kann nur gemeinsam erreicht werden
Ein erster Maßnahmenkatalog ist bereits ausgearbeitet, die einzelnen Vorhaben reichen von der Holznutzung über den energieautarken Bauernhof und die Reduktion von Abfällen bis hin zum intelligenten Düngemanagement und zur Pflanzenzüchtung. Auch die Lebensmittelverschwendung zu begrenzen gehört dazu. Wichtig sei, dass Politik, Wissenschaft und Interessensvertretung sowie Wirtschaft und Gesellschaft mit an Bord sind, wenn es um die OÖ Kreislaufstrategie geht. Denn niemand könne alleine einen Wandel bewirken.
- Bildquellen -
- Mayrhofer, Langer-Weninger, Hiegelsberger: Land OÖ/Gerstmair