JCB hat sein 100 Mio. Pfund (114 Mio. Euro) schweres Projekt zur Herstellung “supereffizienter” Wasserstoffmotoren diese Woche auf der Messe Conexpo in Las Vegas vorgestellt.
50 Ingenieure arbeiten an der Initiative zur Entwicklung von Wasserstoffverbrennungsmotoren und mehr als 50 Prototypen sollen bereits im britischen Motorenwerk von JCB hergestellt worden sein. Sie treiben laut Unternehmensangaben bereits Baggerlader und Loadall-Teleskoplader an. JCB hat auch einen der “supereffizienten” Wasserstoffmotoren in einen 7,5-Tonnen-Lkw von Mercedes eingebaut, – eine Nachrüstung, die in nur wenigen Tagen abgeschlossen gewesen sein soll. Außerdem wurde ein eigens entwickelter und gebauter mobilen Betankungswagen vorgestellt.
Deutlich sauberer
Das Engagement von JCB für die Verringerung von Emissionen reicht indes fast 25 Jahre zurück, und die neuesten Dieselmotoren, die den europäischen Vorschriften der Stufe V entsprechen, haben laut Unternehmensangaben seit 1999 bereits eine Verringerung der NOx-Emissionen um 97 % und der Partikelemissionen um 98 % bewirkt. Die heutigen JCB-Maschinen sollen im Durchschnitt 50 % weniger Kraftstoff verbrauchen als die vor mehr als einem Jahrzehnt hergestellten. Dadurch seien 16 Mrd. Liter eingespart werden – das entspreche 53 Mio. Tonnen CO2. Bei der Entwicklung von Elektromaschinen hat sich JCB auf sein Kompaktsortiment konzentriert, zu dem auch der Teleskoplader 525-60E Loadall und der Minibagger 19C-1E gehören. Letzterer soll weltweit gar der erste seine Art sein.
Lieber Wasserstoff direkt nutzen als Verstromen
Auf der Suche nach einem Kraftstoff, der lange Betriebszeit und schnelle Betankung zulässt, wurden HVO, Biogas, E-Fuels, Ammoniak und Wasserstoff unter die Lupe genommen. Lord Bamford: “Die meisten dieser alternativen Kraftstoffe erfordern die Herstellung von Wasserstoff, so dass es absolut sinnvoll ist, Wasserstoff zu verwenden, da es sich um einen sauberen, kohlenstofffreien Kraftstoff handelt, der aus erneuerbarer Energie hergestellt werden kann”. JCB hat auch die Verwendung von Wasserstoff in Brennstoffzellen untersucht und im Juli 2020 den nach eigenen Angaben ersten wasserstoffbetriebenen Bagger der Bauindustrie vorgestellt, den 20-Tonnen-Bagger 220X. Vorläufig ist JCB aber zu dem Schluss gekommen, “dass Brennstoffzellen zu teuer, zu kompliziert und nicht robust genug für Bau- und Landmaschinen sind” – die Geburtsstunde des JCB-Wasserstoffmotors.
Lord Bamford ist von der Technologie jedenfalls überzeugt: “Die einzigartigen Verbrennungseigenschaften von Wasserstoff ermöglichen es dem Wasserstoffmotor, die gleiche Leistung, das gleiche Drehmoment und die gleiche Effizienz zu liefern, die auch die heutigen JCB-Maschinen besitzen, allerdings auf eine kohlenstofffreie Weise.” Wasserstoffverbrennungsmotoren würden noch weitere bedeutende Vorteile haben. Durch die Nutzung der Dieselmotortechnologie und -komponenten würden keine seltenen Erden benötigt, und die Verbrennungstechnologie habe sich bereits bewährt. “Es handelt sich um eine kostengünstige, robuste und zuverlässige Technologie, die nicht nur in der Bau- und Landwirtschaftsbranche, sondern in der ganzen Welt bekannt ist”, so der Vorstandsvorsitzende.
- Bildquellen -
- Lord Bamford: JCB