AMA-Marketing rückt FPÖ-Kritik gerade

Die Agrarmarkt Austria (AMA) gebe weit mehr Geld für Marketing als für Qualitätskontrollen aus, kritisiert der Agrarsprecher der FPÖ. Das entspreche auch ihrem gesetzlichen Auftrag, kontert die AMA. Und rückt die Vorwürfe des Blauen mit Fakten gerade.

Die AMA Marketing finanziert mit ihrem Budget nur einen Teil der Kosten für Qualitätskontrollen.

Weil die AMA-Marketing Gesellschaft laut dem FPÖ-Abgeordneten im Nationalrat Peter Schmiedlechner „nur 10 Prozent ihres Budgets“ für Qualitätskontrollen verwende, fordert der blaue Bauernvertreter gleich die Abschaffung der Beitragszahlungen. Aufgeregt ortet Schmiedlechner generell „Geldverschwendung“ bei den Ausgaben für Online-Werbung rund um das AMA-Gütesiegel oder auch rund um den Online-Shop der AMA-Marketing, über den Käse-Servierwägen oder auch Mini-Käsereien angeboten werden.

Auch dass im Zuge der Novelle des AMA-Gesetzes im Herbst des vergangenen Jahres beschlossen wurde, Getreide in das Qualitätssystem und in das Marketing der AMA einzubinden, stößt dem Freiheitlichen auf. Dies sei “ein ungeheuerlicher Griff in die Taschen der Bauern“, den Schmiedlechner kurioserweise der seit Jahresbeginn neuen Geschäftsführerin der AMA-Marketing, Christina Mutenthaler-Sipek, anlastet. Mit ihr seien die Agrarmarktbeiträge um neun Millionen Euro ausgeweitet worden, so der Vorwurf des Blauen.

Aus der AMA-Marketing GesmbH heißt es dazu: „Wir sind mit einem gesetzlichen Auftrag ausgestattet. Dieser zielt insbesondere auf Qualitätssicherung, Absatzförderung sowie das Bereitstellen von Informationen über Nahrungsmittel und agrarische Erzeugnisse aus konventioneller als auch aus biologischer Landwirtschaft ab.“ Damit unterstütze man die Vermarktung und werbe dafür bei den Konsumenten.

Kontrollkosten höher als moniert

Zum oberflächlichen Anwurf Schmiedlechners betreffend Qualitätskontrollen teilte die AMA-Marketing mit:  In Summe seien die Kontrollkosten der AMA-Qualitätsprogramme höher als von der FPÖ moniert. Diese selbst finanziere nur einen Teil der Kontrollkosten. „Der Großteil wird direkt zwischen den Landwirten oder Lizenznehmern und den Kontrollstellen verrechnet.“ Auch fielen auf Seite des Qualitätsmanagements neben den höheren Personalaufwänden auch Reise- und Analysekosten sowie Zahlungen für die Beauftragung von externen Kontrolleinrichtungen an, erläuterte die AMA-Marketing die unterschiedliche Budgetierung der einzelnen gesetzlichen Aufgaben. Generell beschäftige man deutlich mehr Personen im Qualitätsmanagement als im Marketing, wird betont.

Und was hat es mit den Käseservierwagen und Mini-Käsereien auf sich? “Um dem gesetzlichen Auftrag zu entsprechen, hat die AMA-Marketing auch gemeinsam mit der Branche eine eigenständige Käsekultur etabliert. Zu dieser gehören auch bestimmte Schneidetechniken und das dazugehörige Werkzeug.”

FPÖ-Kritik alles andere als neu

Die von Schmiedlechner aufgeregt geäußerte Kritik an der Finanzierung der AMA-Marketing ist übrigens nicht neu: Schon als die Novelle des AMA-Gesetzes betreffend Ausweitung auf Brotgetreide im Dezember 2022 den Landwirtschaftsausschuss im Parlament passierte, kritisierte er die zusätzliche Belastung der Landwirte. Die diesbezüglichen Anträge der FPÖ wie auch der NEOS im Zusammenhang mit der Gesetzesnovelle blieben in der Minderheit. Mit seiner plumpen Kritik hat sich der freiheitliche Agrarsprecher offenbar einfach in Erinnerung rufen wollen. Nämlich einen Tag vor dem nächsten parlamentarischen Landwirtschaftsausschuss am Mittwoch, in dem Christina Mutenthaler-Sipek wie angekündigt den jüngsten AMA-Marketing-Bericht erläuterte.

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  • Landwirt: AMA Marketing
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AUTORBernhard Weber
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