Vor allem auf viehhaltenden Betrieben spielt mineralische Düngung für Körner- und Silomais in erster Linie als Unterfußdüngung (UFD) zur Saat eine Rolle. Die Düngergabe mit leicht löslichen Phosphaten hat sich über Jahrzehnte bewährt. Hintergrund ist das ausgesprochen schlechte Phosphat-Aneignungsvermögen junger Maispflanzen. Der Dünger im unmittelbaren Wurzelraum sorgt für eine rasche Jugendentwicklung und Bestandsschluss, ein auch für die Unkrautregulierung nicht unwesentlicher Faktor.
Die richtige Wahl
Um die Phosphorversorgung im kritischen Jugendstadium von Mais sicherzustellen zeigen zahlreiche Versuchsreihen, dass Gaben von 100 bis 150 kg Diammoniumphosphat (DAP) die beste Wurzelmassesteigerung bringen. Laut Angaben der LK Österreich beträgt das Mehrwachstum 30 bis 50 Prozent gegenüber einer Unterfußdüngung mit dem günstigeren Volldünger 15:15:15. In der Fachliteratur wird DAP jedoch nur dann empfohlen, wenn auch ein entsprechender Phosphatbedarf im Boden besteht. Denn mit zu geringen DAP-Mengen sinkt auch die beigegebene Stickstoffmenge (N). Eine N-Düngung von 15 bis 30 kg je ha zur Saat erweist sich in nassen Frühjahren aber als sinnvoll. In diesem Fall ist NP-Düngern der Vorzug zu geben. Diese sind in unterschiedlichen Nährstoffverhältnissen – und somit an die Bodenverhältnisse anpassbar – im Handel verfügbar. Für ÖPUL-Teilnehmer ist bei DAP außerdem Vorsicht hinsichtlich der betrieblichen Phosphorbilanz geboten. Im Zweifel muss darauf verzichtet werden.
Bei der Kalkulation des Düngebedarfs darf auch die Schwefelversorgung nicht außer Acht gelassen werden. So sollte der Schwefelgehalt im Sechsblattstadium des Mais (EC 16) bei 2,5 bis 3 g je kg Trockenmasse der Kulturpflanze liegen, um eine effiziente N-Aufnahme zu erreichen. Dazu ist eine Schwefelgabe von 30 bis maximal 50 kg je ha einzuplanen. Auch die Schwefeldüngung kann mittels UFD erfolgen. Dann ist Kieserit (Magnesiumsulfat) das Mittel der Wahl. Bei niedrigen pH-Werten im Boden ist außerdem auf die Versorgung mit dem Mikronährstoff Molybdän zu achten. Dieser ist zwar im Wirtschaftsdünger ausreichend enthalten, kann jedoch bei zu niedrigen pH-Werten nicht aufgeschlossen werden. Auch in diesem Fall werden geeignete Unterfuß- aber auch Blattdünger angeboten.
Wo es Sinn macht
Technisch erfolgt die Düngerablage idealerweise 5 bis 6 cm unter dem Saathorizont und weitere 5 bis 6 cm versetzt zur Saatreihe, um einen optimalen Aufschluss zu gewährleisten. Beachtenswert ist jedoch, dass eine Unterfußdüngung nicht automatisch auch Mehrerträge bringt. Versuchsreihen der bundesdeutschen Landwirtschaftskammern zeigten, dass der Mineraldünger auf gut versorgten Schlägen keine Auswirkung auf den Hektarertrag brachte, sondern lediglich die Pflanzenentwicklung um wenige Tage beschleunigte. Häufig waren sortenbedingte Unterschiede in der Entwicklung mehr zu erkennen, als jene zwischen Beständen mit und ohne UFD. Mais kann gewisse Defizite bis zur Ernte also durchaus kompensieren. Auf leichten und sandigen Böden mit geringen Humusgehalten gelingt das den Pflanzen jedoch deutlich schlechter als auf tonhältigen Böden. Ab einem Bodenvorrat von 25 mg P2O5 je 100 g Boden kann laut Experten auf eine Unterfußdüngung verzichtet werden. Voraussetzung ist jedoch ein standortangepasster pH-Wert, welcher den Aufschluss des vorhandenen Phosphors zulässt. Um kein Ertragsrisiko einzugehen, kann auch die Anlage von Testflächen am eigenen Standort eine Option darstellen.
Mais ist und bleibt eine intensiv geführte Kultur, bei der die Unterfußdüngung einige pflanzenbauliche Vorteile bringt. Trotzdem können gewisse Defizite im Jugendstadium auf gut versorgten Böden aber bis zur Ernte kompensiert werden. Wer bei mineralischen Düngegaben sparen möchte, ist mit Bodenproben gut beraten. Dabei ist neben der Phosphorversorgung auch auf einen dem Standort angepassten pH-Wert zu achten. Auf leichten und humusarmen Böden sollte auf die Unterfußdüngung weiterhin nicht verzichtet werden, eine an den Bodenvorrat angepasste Reduktion ist jedoch jedenfalls möglich.
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