Bewusste Ernährung – das ganze Jahr hindurch

Mehr Selberkochen liegt nicht nur im Trend, sondern ist zugleich auch eine wichtige Voraussetzung, um sein Essverhalten auch mit Hilfe von regionalen Produkten in eine gesunde Richtung zu lenken.

Der Jänner ist noch nicht vorbei – doch wie sieht es mit dem Einhalten der guten Vorsätze für das neue Jahr aus? Sich bewusster und damit gesünder zu ernähren, steht bei den Vorhaben für persönlichen Neubeginn meist hoch im Kurs. „Damit sich diese Ziele nicht mit Ende Jänner wieder in Luft auflösen, gibt es einige hilfreiche Tipps, die sich nicht nur leicht in den Alltag einbauen lassen, sondern auch der Gesundheit nachhaltig guttun“, sagt Ernährungswissenschafterin Katrin Fischer.

Nachtruhe: Fastenzeit ist „Regeneration“ für Organismus

Fischer leitet auch das Projekt „Esserwisser“, eine Plattform für Lebensmittelwissen, wo Landwirtschaft und Ernährungswissenschaft aufeinandertreffen und gemeinsam in Richtung Konsumenten und Kinder informieren. Die Ernährungsexpertin verweist als erstes gleich auf das Frühstück, um entsprechend gut und motiviert in den Tag zu starten. „Die Nachtruhe stellt für den Körper eine Fastenzeit dar. Physiologisch bedeutet das eine Unterbrechung der Energie- und Nährstoffzufuhr, der Blutzuckerspiegel fällt ab. Das Gehirn ist auf Glukose als Energiequelle angewiesen. Erst mit dem Frühstück kann sich der Glukosestoffwechsel für den Tag einspielen. Wer morgens nichts isst, läuft Gefahr, am Abend mehr zu essen, und das hat Einfluss auf unsere Schlafqualität“, erläutert Fischer. Die nächtliche Regeneration sei für den Organismus wichtig, weshalb der Körper nicht mit dem Verdauen des Abendessens beschäftigt sein soll.

Die Ernährungsexpertin plädiert auch fürs Selberkochen. Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger kann dem nur beipflichten: „Wer selbst zum Kochlöffel greift, weiß auch, was am Teller landet. Das verleiht einem eine kostbare Autonomie in der Ernährung, denn es bedeutet selbst zu entscheiden, welche Zutaten in die Speisen kommen“, sagt Langer-Weninger. Bereits jeder Einkauf entscheide über reagionale Produkte, kurze Transportwege, hohe Tierwohlstandards und ein abwechslungsreiches Angebot von saisonalen Lebensmitteln. „Außerdem bekommt man beim Selberkochen mehr Gefühl dafür, wie viel man von welchen Zutaten zu sich nimmt. Wenn auf einer Verpackung 100 Gramm Zucker steht, ist das zwar informativ, jedoch schwer einzuschätzen“, ergänzt Ernährungswissenschafterin Fischer. Selberkochen trage daher maßgeblich zu einer gesunden Ernährung bei.

„Selberkochen trägt zur gesunden Ernährung maßgeblich bei. Das ist die Devise.“

Katrin Fischer

Wenn es um das gesunde Essen geht, spielt auch das Trinken eine erhebliche Rolle. Denn wer das ausreichend tut, ist insgesamt leistungsfähiger. Das Glas Wasser stets bereit zu haben, sei zwar ein guter Ansatz – das Dauerangebot führe aber nicht automatisch zu mehr Konsum. Besser sei es, die Physiologie des Körpers zu verstehen, betont Fischer: „Wer morgens trinkt, hat am Nachmittag Durst. Am Morgen, gleich nach dem Aufstehen, sollte ein Viertelliter Wasser getrunken werden, um den nächtlichen Wasserverlust wieder auszugleichen.“ Das Schlafen, das Schwitzen zur Wärmeregulation und das Abgeben von Wasserdampf durch das Ausatmen bedeutet zugleich, den Tag mit einem Flüssigkeitsverlust zu beginnen, den es aufzufüllen gilt. „Die ausreichende Flüssigkeitsversorgung ist wichtig, um unser Gehirn und unsere Muskeln gleichermaßen fit zu halten“, betont Fischer. Gemeinsam mit Langer-Weninger bekräftigt sie: „Dranbleiben zahlt sich aus.“ Die Esserwisser stehen auf ihrer Website (www.esserwissen.at) mit weiteren Informationen kostenlos mit Rat und Tat zur Seite.

Studie besagt: Der Trend geht zum „öfter zuhause Essen“

Jeder Zweite geht seltener in Restaurants, etwa ein Viertel bestellt nicht mehr so oft Essen nach Hause. Dafür kocht ein Fünftel mehr selbst und 23 Prozent nehmen öfter Essen mit ins Büro. Zu diesem Schluss kam vor Kurzem eine Umfrage unter 1000 Österreichern, die im Auftrag des Unternehmens „Iglo“ durchgeführt worden ist. Unter jenen, die wie erwähnt seltener ins Restaurant gehen, liegen die über 60-Jährigen über dem Durchschnittswert. Unter jenen, die sich nun weniger oft Speisen nach Hause liefern lassen, finden sich besonders viele 16- bis 19-Jährige (47 Prozent), ebenso ist das überdurchschnittlich häufig bei Haushalten mit drei oder mehr Personen (35 Prozent) der Fall. 21 Prozent der Befragten geben an, aufgrund der Teuerungen derzeit mehr selbst zu kochen.

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  • Web Bewusste Ernährung C Land OÖ Stinglmayr (1): Land OÖ/Stinglmayr
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