Österreichische Eierdatenbank als Unikum in Europa

Der Welt-Ei-Tag soll auf den wertvollen Beitrag aufmerksam machen, den Eier zu einer gesunden Ernährung leisten.

Das Ei ist ein sensibles Lebensmittel. Qualitätssicherung und Transparenz der Herkunft müssen laut Agrarmarkt Austria (AMA) daher am Legebetrieb beginnen und über die Verarbeitung bis zum Konsumenten durchgängig sein. Die Österreichische Eierdatenbank ist dafür die Plattform. Die AMA fordert anlässlich des heutigen Welt-Ei-Tages, 13. Oktober 2017, und des Fipronil-Skandals eine verpflichtende Meldung auch von Eiern für die Verarbeitung und daraus hergestellten Erzeugnissen.

Im AMA-Gütesiegel-Programm wird jedes Ei mit einem Stempel versehen, ehe es den Bauernhof verlässt. Dieser Stempel enthält drei Informationen: Herkunftsland, Haltungsform und Legehennenbetrieb. In der Österreichischen Eierdatenbank werden die Warenströme tagesaktuell dokumentiert.

Rund neunzig Prozent der Frischeier am Markt sind in der Eierdatenbank erfasst. Für Teilnehmer am AMA-Gütesiegel- und AMA-Biosiegel-Programm sowie „tierschutzgeprüft“-Betriebe ist die Meldung verpflichtend. Der „Quick-Egg-Check“ unter www.eierdatenbank.at zeigt die Herkunft des Eies und die Haltungsform des Betriebes auch für Konsumenten – die Zustimmung des Legehennenhalters vorausgesetzt.

„Die Eierdatenbank ist ein absolutes Unikum innerhalb Europas und schafft einen klaren Mehrwert hinsichtlich Transparenz. Gerade in Zeiten der Verunsicherung gibt die durchgängige Nachvollziehbarkeit von Lebensmitteln den Konsumenten mehr Vertrauen“, erklärt Martin Greßl, Leiter des AMA-Qualitätsmanagements.

Was bei den Frischeiern bereits selbstverständlich ist, soll – geht es nach der AMA – auch bei Eiern für die Verarbeitung und daraus hergestellten Eiprodukten (zum Beispiel pasteurisiertes Vollei) folgen. „Unser Ziel ist es, den heimischen Anteil bei Eiprodukten zu heben und damit auch in diesem Segment abgesicherte und nachvollziehbare Qualität stärker zu verankern“, so Greßl.

Drei Schritte zu mehr Transparenz bei Verarbeitungseiern und Eiprodukten

Als einen notwendigen Schritt ortet Greßl mehr Vertragsproduktion, welche die Konditionen zwischen Aufschlagwerken und Verarbeitern sowie Nudelherstellern oder Bäckereien über einen längeren Zeitraum regelt, damit für beide Seiten langfristiges Planen ermöglicht wird. Dadurch könnten saisonale Schwankungen mit Spitzen bzw. wenig Angebot abgefedert werden und die ganzjährige Verfügbarkeit von österreichischen Eiprodukten erhöht werden.

Der AMA-Qualitätsmanager hält es auch für zielführend, die Herkunft und Haltungsform von Eiern auf Lebensmitteln mit wertbestimmenden oder namensgebenden Eianteil zu kennzeichnen und die dahinterliegenden Systeme und Kontrollen auf den gesamten Produktionsprozess auszuweiten. „Eine verpflichtende Meldung der Verarbeitungseier und Eiprodukte in die Eierdatenbank wäre wünschenswert, weil damit mehr Transparenz und Sicherheit verbunden ist“, so Greßl.

Alle Produktionsstufen ins AMA-Gütesiegel eingebunden

Bei Frischeiern sind bereits jetzt alle Produktionsstufen in die Qualitätssicherung der AMA eingebunden, beginnend bei der Brüterei, über die Aufzucht der Junghennen, die Legehennenbetriebe, die Packstellen und letztlich die Verteilerzentren des Lebensmitteleinzelhandels. Für eine Auszeichnung mit dem rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel müssen alle Schritte in Österreich stattfinden. Der Legehennenhalter nimmt am Geflügelgesundheitsdienst teil und hat einen Vertrag mit einem Betreuungstierarzt, der den Betrieb regelmäßig hinsichtlich Tiergesundheit und ordnungsgemäßer Arzneimittelanwendung berät. Nur Boden-, Freiland- oder Biohaltung sind erlaubt. Sowohl auf Ebene der Landwirtschaft als auch auf Ebene der Packstellen sind strenge Hygienevorgaben einzuhalten, beispielsweise der konsequente Ausschluss der Betriebe bei positiven Salmonellen-Befunden.

Produktionsschwerpunkte Steiermark, NÖ und OÖ

Die Steiermark ist mit 361 AMA-Gütesiegel-Betrieben das produktionsstärkste Bundesland, gefolgt von Niederösterreich und Oberösterreich mit 111 bzw. 107 Legehennenhaltern.  66 Prozent der Legehennen auf AMA-Betrieben werden in Bodenhaltung gehalten, 24 Prozent in Freilandhaltung, zehn Prozent in biologischer Haltung.

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