Dankbarkeit gegenüber Noch-Landeshauptmann Günther Platter, Aufbruchstimmung gegenüber Wunsch-Landeshauptmann Anton „Toni“ Mattle: Der Landesparteitag der Tiroler Volkspartei war geprägt von Emotionen. Über 800 Delegierte und Freunde der VP, darunter auch Bundesminister Karl Nehammer sowie Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, waren anwesend und drückten bei der Neuwahl des Landesparteiobmannes ihr Vertrauen in Anton Mattle aus: 98,9 Prozent lautete das Ergebnis. Im Vergleich erhielt Günther Platter bei seiner ersten Obmannwahl im Jahr 2009 96,3 Prozent. Vertrauen richtete sich auch an die Obmann-Stellvertreterinnen und -Stellvertreter, die ebenso gewählt wurden: Landesbäuerin und LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid freute sich über 96,94 Prozent, Landtagsvizepräsidentin Sophia Kircher erhielt 95,79 Prozent, EU-Abgeordnete Barbara Thaler 97,19 Prozent und Markus Stotter, Bürgermeister von Oberlienz und Bauer, 97,24 Prozent.
In seiner Rede ging Anton Mattle auf die Herausforderungen für die Landwirtschaft ein. „Immer dann, wenn Krise ist, sind die regionalen Lebensmittel ganz besonders wichtig. Aber sie sollen nicht nur wichtig sein, wenn der Hut brennt, sondern alltäglich in unsere Haushalte einkehren“, meinte der Galtürer Bürgermeister. „Darum müssen die bäuerlichen Familien unterstützt werden. Die Leistungsabgeltungen, die ausbezahlt werden, müssen auf allen Ebenen eingefordert werden, damit wir unsere Landwirtschaft auch halten können.“ Zudem betonte er den gesamtgesellschaftlichen Wert der Landwirtschaft: „Bäuerin oder Bauer zu sein heißt nicht nur Lebensmittelproduktion. Bäuerinnen und Bauern sorgen auch dafür, dass wir eine attraktive Kulturlandschaft haben. Bäuerinnen und Bauern sorgen dafür, dass Flächen bearbeitet und Wiesen beweidet werden und dann, wenn es zu Starkniederschlägen kommt, auch das Wasser im Boden aufgenommen werden kann.“
Kein Platz für Wolf und Bär
„Jetzt brauchen die Bäuerinnen und Bauern unsere Unterstützung“, scheute er sich auch nicht vor der Problematik um Wolf und Bär und betonte: „Großraubtiere haben keinen Platz in Tirol.“ Es müssten klare Maßnahmen getroffen werden: „Der Kärntner, der Salzburger und der Tiroler Landtag haben bereits im letzten Jahr mit verschiedenen Initiativen versucht, die Entnahme von Großraubtieren im legalen Maße auf den Weg zu bringen. Bisher wurde kein Wolf, kein Bär, kein Luchs entnommen. Die im letzten Landtag beschlossenen Maßnahmen, die in Richtung der Prüfung des Managementplanes ähnlich dem schwedischen Modell gehen, sind zu unterstützen. Allenfalls, das sei auch klar und deutlich gesagt, wird es auch da und dort einen legistischen Grenzgang brauchen.“
Auf gute Zusammenarbeit
„Ich möchte dem neu gewählten Parteiobmann Toni Mattle von Herzen zum großen Rückhalt und zum starken Wahlergebnis gratulieren. Es freut mich mit ihm einen langjährigen Wegbegleiter, Freund und einen Politiker, der sein Handwerk versteht, an der Spitze der Tiroler Volkspartei zu wissen. Mattle kennt die Anliegen der Menschen in unserem Land und setzt sich für sie ein. Er gilt als Mensch, der das Gespräch sucht und stets lösungsorientiert an Probleme herangeht. Auch kennt Toni Mattle die Herausforderungen und Probleme der heimischen Bauernfamilien und ich bin mir sicher, dass er um den Stellenwert der flächendeckenden Land- und Forstwirtschaft, besonders aber auch der heimischen Almwirtschaft Bescheid weiß und alles daran setzen wird, diese nachhaltig abzusichern. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit zum Wohle unserer Bäuerinnen, Bauern, Jungbauern und der Menschen in Tirol“, so Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler.
Bäuerliche Stellvertreterin
Landesbäuerin und LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid bedankt sich für das ihr entgegengebrachte Vertrauen bei der Stellvertreterinnen-Wahl. Ein Anliegen sei ihr neben regionalen Kreisläufen auch die Gleichbehandlung von Frauen und Männern. „Dass die ÖVP in Tirol gut gearbeitet hat, sieht man an den lebendigen ländlichen Räumen.“ Diese gelte es auch in Zukunft zu erhalten.
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