Die slowenische Agentur für Rohstoffreserven plant, die gesamte Inlandsproduktion an Weizen aufzukaufen, wie euractiv.de berichtet. Ziel dieser Maßnahme sei es, die Ankaufspreise zu stabilisieren und regulierend auf die Einzelhandelspreise zu wirken. Der slowenische Premierminister Robert Golob von der grün-liberalen Partei „Gibanje Svoboda“ verweist auf die aktuell angespannte geopolitische Lage und fürchtet um die Leistbarkeit sowie auch um die Verfügbarkeit von Lebensmitteln.
Geförderter Betriebsmittelkauf
Neben dem großangelegten Weizenkauf wurde für die slowenischen Bauern auch ein umfangreiches Subventionspaket in der Höhe von 22 Mio. Euro geschnürt. Unterstützt wird der Ankauf von Betriebsmitteln aller Art, insbesondere Kraftstoff und Mineraldünger. Slowenien werde mit größeren Rohstoffreserven als üblich in den Herbst gehen, „weil wir keinen normalen Winter vor uns haben und es richtig ist, uns vorzubereiten“, erläuterte Premier Golob die Entscheidung.
Einlagern statt Import
Anstatt das Getreide zu möglicherweise höheren Preisen vom Handel zu kaufen, habe man sich daher entschlossen, den gesamten Weizen direkt beim Produzenten abzunehmen. Die
Verhandlungen werden nächste Woche starten, wird berichtet. Slowenien zählt mit einer Gesamtproduktion von 154.000 Tonnen Weizen zu den kleineren Weizenerzeugern und ist mit einem Selbstversorgungsgrad von 75 % auf Getreideimporte angewiesen. Derzeit kämpft das Land mit einer Inflationsrate von 10,4 Prozent, der höchsten seit 26 Jahren. Offizielle Statements zum staatlichen Großeinkauf gibt es bisher weder aus Brüssel noch aus den Mitgliedsstaaten.
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