200 Jahre im Familienbesitz

Elf bäuerliche Familien wurden vergangene Woche von Landeshauptmann Thomas Stelzer und Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger für ihren Betrieb mit dem Titel „Erbhof“ ausgezeichnet.

Rudolf Ludwig Lindlbauer, vulgo Dorner, Altheim

Säen, wachsen, ernten. Nach diesem Prinzip wird auf den oberösterreichischen Erbhöfen seit mehr als 200 Jahren gearbeitet und produziert. Erbhöfe zeigen eindrucksvoll, wie stark Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft verankert ist. Die Weitergabe des Betriebes in einer guten wirtschaftlichen Verfassung ist fast auf jedem Betrieb die Hauptmotivation.
„Die Ehrenbezeichnung Erbhof zeichnet jene Bauernfamilien aus, die durch ihre harte und unermüdliche Arbeit über Generationen hinweg den Erhalt ihres Betriebes sicherstellen. Die Auszeichnung steht für Arbeit und Leistung, für das Zusammenstehen als bäuerliche Familie und als Betrieb, für den Erhalt und die Weitergabe von Wissen, von Werten und von Traditionen. Hier zeigt sich das gelungene Zusammenwirken aus der Erfahrung der Älteren und dem Tatendrang der Jüngeren. Ich stehe hinter unseren Bäuerinnen und Bauern, die durch ihre Erzeugungen auf höchstem Qualitätsniveau und der Bewirtschaftung wesentlich zur Belebung und Erhaltung des ländlichen Raumes beitragen“, betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer anlässlich der feierlichen Zeremonie im Linzer Schlossmuseum.

Bäuerliche Familienbetriebe denken in Generationen

Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger betonte bei der Feier den hohen Wert der Familienbetriebe für das Land und die Regionen: „Es ist nicht entscheidend wie viel Hektar Grund jemand bewirtschaftet, sondern dass man aus dem was man hat das Beste macht. Kleinstrukturierte Familienbetriebe sind das Rückgrat der Regionen und das Fundament der Ernährungssouveränität in Oberösterreich. Unsere bäuerlichen Familienbetriebe denken nicht in Quartalsberichten, sondern in Generationen. Durch die nachhaltige Nutzung von Grund und Boden haben die Bauernfamilien stets für Nahrung und Landschaftspflege gesorgt. Nach mehr als zwei Jahren Pandemie und dem Krieg in der Ukraine schätzen wir uns heute mehr denn je glücklich, beides zu haben.“
Seit mehr als 90 Jahren werden landwirtschaftliche Betriebe auf Basis des 1931 geschaffenen „Erbhöfegesetzes“ mit dem Titel Erbhof ausgezeichnet. Mit den elf neuen Betrieben gibt es in Oberösterreich mittlerweile genau 6215 Höfe mit dieser besonderen Auszeichnung. Das sind etwa ein Fünftel aller landwirtschaftlichen Betriebe im Land ob der Enns.

Erbhof-Kriterien:

Bäuerlichen Familien, deren Besitz seit mindestens 200 Jahren in direkter Linie vererbt wurde, kann das Recht zur Führung der Ehrenbezeichnung „Erbhof“ verliehen werden.
Der Hof muss mit einem Wohnhaus versehen sein und von den Eigentümern selbst bewohnt und bewirtschaftet werden.
Die Verleihung des Rechtes zur Führung der Ehrenbezeichnung Erbhof ist von den Eigentümern selbst schriftlich zu beantragen und wird von der OÖ. Landesregierung mittels Ehrenurkunde und einer Kupfer-Erbhof-Plakette verliehen. Nähere Details und Antragsformular unter www.land-oberoesterreich.gv.at/18851.htm

Diese Betriebe wurden ausgezeichnet: 

  • Siegfried und Theresia Maria Bindreiter, vulgo Göritzhofer, Pregarten
  • Johann Peter und Elfriede Huber, vulgo Demelwirt, Wendling
  • Johannes Karrer, vulgo Hammerschmied, Aspach
  • Josef und Maria Krieger, vulgo Großbauerngut, Steyregg
  • Georg und Teresa Lachmair, vulgo Hegartner Gut, Steinhaus bei Wels
  • Rudolf Ludwig Lindlbauer, vulgo Dorner, Altheim
  • Johannes und Doris Maier, vulgo Kiligan, Schalchen
  • Friedrich Rechberger, vulgo Karlbauer, Walding
  • Stefan Redtenbacher, vulgo Kreilgut (Saumantlgut), Vorderstoder
  • Christoph und Karin Reiter, vulgo Hasenbühel, Pettenbach
  • Josef und Michaela Silber, vulgo Sunzinger, St. Martin im Mühlkreis

- Bildquellen -

  • Erbhof Auszeichnung: Fotos: Land OÖ
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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