Mit Schrecken und Unbehagen blickt man gen Osten: Der Krieg Russlands gegen die Ukraine bereitet auch in landwirtschaftlichen Kreisen Sorgen. Bereits vor dem Krieg kämpften die Bäuerinnen und Bauern mit Teuerungen. Nicht nur Spannungen um den Treibstoffpreis haben sich verschärft, auch die Kosten sonstiger Betriebsmittel wie Energie, Düngemittel und Futtermittel haben sich verdoppelt, teilweise sogar verdreifacht.
Als einen ersten Schritt in die richtige Richtung sieht Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler die Ankündigung der Bundesregierung, Agrardiesel finanziell auszugleichen. Es brauche aber ein umfassendes Entlastungspaket, um die Landwirtschaft tatsächlich zu unterstützen, fordert Geisler.
Versorgungssicherheit mit
regionalen Lebensmitteln
Eine von der Kronen Zeitung (Ausgabe vom Sonntag, 20. März 2022) thematisierte Umfrage des IFDD zeigt: Am wichtigsten ist den Österreicherinnen und Österreichern in Krisenzeiten eine sichere Versorgung mit Lebensmitteln und der Kampf gegen leere Regale. „Dafür braucht es aber auch passende Rahmenbedingungen“, meint Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler. Er und politische Verbündete setzen sich über die Tiroler Landesgrenzen hinaus für die Rentabilität der heimischen Landwirtschaft ein.
Herausforderungen sieht er in der Bewusstseinsmachung, wie viel Arbeit hinter Lebensmittelversorgungssicherheit steckt: „Von Land über Bund bis hin nach Brüssel werden wir uns als Bauernbund für eine tatsächliche und spürbare Entlastung der Bäuerinnen und Bauern einsetzen. Die Bewirtschaftung eines landwirtschaftlichen Betriebes muss sich auch wirtschaftlich rechnen, denn wir haben keine Almosen zu vergeben. Wir wollen faire Produktpreise und eine realistische Anforderung an unsere Wirtschaftsweisen. Versorgungssicherheit für die Bevölkerung muss auch wirtschaftliche Sicherheit für die produzierenden Bäuerinnen und Bauern bedeuten.“
An die Konsumierenden appelliert Geisler: „Wer auch in Krisenzeiten eine sichere Nahrungsquelle möchte, muss diesen Wunsch tagtäglich beim Einkaufen entscheiden lassen. Deshalb gilt: Augen auf beim Lebensmitteleinkauf.“
Schon seit Beginn der Coronapandemie spürt man ein verstärktes Regionalitätsbewusstsein der Konsumentinnen und Konsumenten. Teilweise ist dieser Trend wieder zurückgegangen, einigen sind die erschreckenden Bilder und Situationen vor leeren Lebensmittelregalen aber gut in Erinnerung geblieben.
Kennzeichnung des Ursprungs
bedeutet Fairness für alle
Ein wichtiges Bekenntnis zur Regionalität wäre in diesem Zusammenhang die lange geforderte und von der Bundesregierung bereits angekündigte verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel, schließt Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler: „Nur wer weiß, wo es herkommt, kann auch Entscheidungen treffen. Deshalb braucht es eine Kennzeichnung heimischer und ausländischer Lebensmittel – aus Fairness gegenüber den Konsumentinnen und Konsumenten, aber auch aus Fairness gegenüber den Bäuerinnen und Bauern sowie Lebensmittelproduzenten.“
Zusätzlich stärke die Unterstützung heimischer Lebensmittelproduzenten die regionalen Wirtschaftskreisläufe und sichere Arbeitsplätze, vor allem im ländlichen Raum.
- Bildquellen -
- LandTirolGeislerAlm 187: LandTirol
- Spritzmittel Einkauf 6 ID95251: Agrarfoto.com