Bereits im Bauernbund-Landesvorstand wurden einstimmig die Weichen für die neue Landesobfrau des OÖ Bauernbundes gestellt. Nun hat der Landesbauernrat den Vorschlag eindrucksvoll bestätigt. Die aus Innerschwand am Mondsee stammende Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger wurde gestern zur Bauernbund-Landesobfrau gewählt. Zu ihrem Stellvertreter und damit auch ins Bauernbund-Präsidium wurde Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger gewählt. Erstmals steht damit eine Frau an der Spitze der mit mehr als 40.000 Mitgliedern, größten agrarpolitischen Interessenvertretung im Land ob der Enns.

Landeshauptmann Stelzer gratulierte zur Wahl

„Diese Funktion übernehme ich mit großer Demut und Freude. Ich will die Bäuerinnen und Bauern bestmöglich vertreten und ihren Interessen, Anliegen und Forderungen Stimme und Gewicht verleihen. Als Bäuerin weiß ich, dass harte Arbeit auf gutem Boden Früchte trägt – Oberösterreich ist definitiv ein guter Boden und ich bin bereit, hart für unsere Bäuerinnen und Bauern zu arbeiten“, so die neue Bauernbund-Landesobfrau Langer-Weninger.
Als erster Gratulant stelle sich Landeshauptmann Thomas Stelzer bei der neuen Bauernbund-Landesobfrau ein. „Mit Michaela Langer-Weninger übernimmt eine Vollblut-Landwirtin den Bauernbund, die schon seit vielen Jahren ihr Wissen und ihre Erfahrungen in unterschiedlichen Funktionen und Gremien eingebracht hat. Als Präsidentin der Landwirtschaftskammer war sie zuletzt eine starke Vertretung für die oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern und als Agrarlandesrätin setzt sie sich weiterhin Tag für Tag und unermüdlich für die Interessen der Bauernschaft ein.“

Langer-Weninger: „Ziele des Green Deals neu bewerten“

In den vergangenen beiden Jahren hat die Corona-Pandemie den bäuerlichen Familienbetrieben viele Sorgen, vor allem auch in wirtschaftlicher Hinsicht, bereitet. Die aktuelle kriegerische Auseinandersetzung in der Ukraine verstärkt diese Situation und macht deutlich, wie verletzlich diese globalisierte Welt geworden ist. „Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln und Energie ist das Gebot der Stunde. Gerade im Hinblick auf die Ernährungssouveränität, die von unseren Bäuerinnen und Bauern garantiert wird, gilt es maßgebliche Ziele des EU-Green-Deals neu zu bewerten. Die geplanten Flächenstilllegungen sowie die verpflichtende Reduktion von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln lehne ich kategorisch ab. Daraus resultiert – zumindest hierzulande – kein Mehrwert für Natur und Umwelt, sondern bloße Export-Abhängigkeit“, so der mahnende Appell von Langer-Weninger, die für Änderungen in der europäischen Wirtschafts- und Agrarpolitik eintritt: „Es ist Zeit, die Lehren aus der aktuellen Marktsituation zu ziehen und fehlgeleitete Entscheidungen der Vergangenheit zu korrigieren. Unsere Familienbetriebe müssen gestärkt und unterstützt werden – nicht aber mit immer neuen und strengeren Auflagen in der Produktion boykottiert werden. Handlungsbedarf gibt es auch bei der Inlandsversorgung mit Energie und agrarischen Betriebsmitteln. Diese muss wieder sichergestellt werden, schließlich ist Eigenversorgung die beste Landesverteidigung.“
Weiters betonte die frischgewählte Bauernbund-Landesobfrau, dass der Bauernbund sich für alle Produktionssparten und Bewirtschaftungsformen gleichermaßen einsetze. „Die Sicherstellung einer flächendeckenden, bäuerlichen Bewirtschaftung einhergehend mit einem entsprechenden finanziellen Einkommen, darauf wird der Bauernbund in Zukunft noch mehr seine agrarpolitische Arbeit richten.“

Hiegelsberger zum Bauernbund- Ehrenobmann gewählt

„Michaela Langer-Weninger wird eine starke politische Stimme für die Anliegen der Land- und Forstwirtschaft sein und die notwendigen und richtigen Schritte im Sinne der Bäuerinnen und Bauern setzen. Sie zeichnet sich sowohl durch ihre Menschlichkeit, als auch durch ihr enormes Fachwissen aus”, so Landtags-Präsident Max Hiegelsberger. Für den scheidenden Landesobmann gab es nicht nur viel Dank und Anerkennung, sondern mit der Wahl zum Ehrenobmann auch eine Überraschung. „Über zehn Jahre hast du den Bauernbund in oftmals schwierigen agrarischen Zeiten umsichtig geleitet. Dafür gebührt dir der Dank des gesamten Bauernbundes“, betonte Langer-Weninger.
Auch Landeshauptmann Stelzer bedankte sich beim bisherigen Obmann für seinen jahrelangen Einsatz im OÖ Bauernbund und die heimische Landwirtschaft: „Es freut mich, dass Max Hiegelsberger als Präsident des Landtags weiterhin in meinem Team ist und sich mit viel Herzblut um ein gutes Miteinander aller politischen Kräfte im Land bemüht.“