Josef Geisler, Peter Raggl und Josef Hechenberger bei der Online-Kandidatenklausur.

Mehr als 80 Kandidatinnen und Kandidaten des Tiroler Bauernbundes haben vergangene Woche die Eckpunkte für die Landwirtschaftskammerarbeit der nächsten sechs Jahre erarbeitet.

Stärkung der Regionalität

Ganz oben auf der Prioritätenliste  steht die verpflichtende Herkuftskennzeichnung der Lebensmittel in verarbeiteten Produkten und in der Gemeinschaftsverpflegung, die auch die Gastronomie umfasst. Die Konsumenten  müssen die Möglichkeit haben, eine Wahl zu treffen, so Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung der Regionalität und insbesondere des Kalbfleischabatzes. Dadurch sollen einerseits Tiertransporte verhindert werden und andererseits Wertschöpfung in der Region geschaffen werden. In den öffentlichen Großküchen sollen verstärkt heimische Produkte zum Einsatz kommen, geänderte Ausschreibekriterien sollen dabei helfen.

Öffentliche Abgeltung sichern

Einen wesentlichen Anteil des landwirtschaftlichen Einkommens werden auch künftig die Leistungsabgeltungen und Ausgleichszahlungen der öffentlichen Hand ausmachen. Hier wird der Bauernbund darauf achten, dass sämtliche EU-Maßnahmen zur Gänze von Bund und Land kofinanziert und damit ausgelöst werden. Die nationalen Aktionspläne müssen besonders Rücksicht auf Berggebiete und viehhaltende Betriebe nehmen, sind die LK-Kandidaten des Bauernbundes überzeugt.

Schutz des Eigentums

Ein auch bei der Mitgliederbefragung des Bauernbundes ganz vorn gereihtes Anliegen ist der Schutz des Eigentums. Es darf keine neuen Steuern auf Grundvermögen geben. Dem Ausverkauf der landwirtschaftlichen Flächen an Kapitalgesellschaften ist ein Riegel vorzuschieben, unter anderem durch eine schärfere Selbstbewirtschaftungspflicht. Zudem muss der Respekt vor fremdem Eigentum gerade der Freizeitbranche verstärkt in Erinnerung gerufen werden.

Almen schützen und stützen

Besonderes Augenmerk soll den  Almen geschenkt werden, zum einen durch gezielte Fördermaßnahmen, zum anderen durch eine stärkeren Fokus auf Almprodukte. Dazu gehört auch der Schutz der Almen vor Wölfen, wozu auf allen Ebenen Maßnahmen geprüft und umgesetzt werden sollen.

Ausbau der Direktvermarktung

Die Corona-Pandemie hat die Bedeutung der landwirtschaftlichen Versorgungssicherheit vor Augen geführt und damit auch den Direktvermarktern einen massiven Auschwung verpasst. Diesen gilt es abzusichern und auszubauen. Ebenso soll die Landwirtschaft stärker erneuerbare Energie zur Verfügung stellen, der Klimawandel bedroht uns nach wie vor. Bei allen Maßnahmen ist der Erhalt der Lebensqualität Grundvoraussetzung.

Für den Bauernbund geht es bei der Landwirtschaftskammerwahl um eine hohe Wahlbeteiligung und ein gutes Ergebnis. Beides ist für eine starke Stimme der Landwirtschaft, die in der Öffentlichkeit auch gehört und respektiert wird, ausschlaggebend. Ein starkes Abschneiden des Bauernbundes bei der LK-Wahl ist nicht Selbstzweck, sondern die Basis für die Umsetzung unserer Vorhaben.

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AUTORMartin Klingler
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