Ein Jahr vor Ablauf seiner regulären Amtsperiode hatte Backknecht als bisheriger NÖ Weinbaupräsident seinen Rücktritt erklärt und dabei betont: „Mir ist es ein besonderes Anliegen, für eine geordnete Hofübergabe zu sorgen.“ Nun wurde der bisherige Vizepräsident, LKR Reinhard Zöchmann, von den Delegierten einstimmig zu dessen Nachfolger gewählt und Backknecht selbst zum Ehrenpräsidenten ernannt. Neuer Vizepräsidenten ist – ebenfalls mit den Stimmen aller Delegierter gewählt – Leopold Müller.
Anerkannter Weinbau-Vertreter von Politik bis Marketing
Mehr als 27 Jahre lang war Franz Backknecht an der Spitze des Weinbauverbandes gestanden. In dieser Zeit hat er die Interessen der Winzerinnen und Winzer mit Nachdruck vertreten, beginnend bei den Verhandlungen für den EU-Beitritt Österreichs im Jahr 1995 oder später bei der Umsetzung der EU-Weinmarktordnung im Jahr 2000. Meilensteine setzte Backknecht auch in Sachen Weinmarketing mit der Gründung der regionalen Weinkomitees, den äußerst professionell inszenierten alljährlichen Weintaufen oder der Präsentation der NÖ Landessieger und Finalisten nach Fach- und Publikumsverkostungen in den Medien. Als kooptiertes Mitglied des österreichischen Weinbauverbandes bleibt Backknecht weiterhin dem Weinbau eng verbunden und wird so die Weinbaupolitik mitgestalten. Reinhard Zöchmann wiederum, der seit mehr als zehn Jahren gemeinsam mit seiner Frau einen Biobetrieb mit Schwerpunkt Weinbau in Roseldorf im Weinviertel führt, sammelte seine ersten beruflichen Erfahrungen in der AMA und in der LK Niederösterreich.
Seit 2015 ist er zudem als Landeskammerrat bäuerlicher Interessensvertreter und Vorsitzender des Wein- und Obstbauausschusses. In seiner Freizeit ist der zweifache Familienvater in der örtlichen Musikkapelle und im „Forum Sandberg“ aktiv, letzteres eine archäologisch- historische Initiative.
Direkter Ansprechpartner für alle Berufskollegen
In seiner künftigen Arbeit als Weinbauverbandschef möchte Zöchmann die Zusammenarbeit der regionalen Weinkomitees mit dem Landesweinbauverband weiter ausbauen. Dazu möchte er direkter Ansprechpartner für alle sein: „Die Winzerinnen und Winzer müssen das Gefühl haben, gehört zu werden. Sie müssen wissen, dass jeder Einzelne ein wichtiges Rad in unserem Getriebe ist.“ Um den Absatz der niederösterreichischen Weine zu unterstützen, setzt der frisch gekürte Präsident auf den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit und bestehender Kooperationen mit Tourismus, Kultur und Kulinarik. Er will aber auch viele neue Kontakte knüpfen. So wurden bereits – für eine engere Vernetzung und Abstimmung zwischen Wirtschaft und dem Weinhandel – quartalsmäßige Treffen mit verschiedensten Verantwortlichen vereinbart.
Generell sieht Reinhard Zöchmann „professionelles Weinmarketing“ als eine der wichtigsten künftigen Aufgaben des Verbandes. Und setzt dabei auf die personelle Unterstützung durch Ulrike Hager, bisherige Geschäftsführerin im regionalen Weinkomitee Weinviertel. Sie wird ab Juni im NÖ Weinbauverband für Werbung und Marketing verantwortlich zeichnen. „Ulrike Hager hat viel Erfahrung, die sie dafür gut einsetzen kann“, so Zöchmann. Er selber freut sich auf die spannenden und herausfordernden Aufgaben und hofft, „möglichst viel für die weitere Erfolgsgeschichte des niederösterreichischen Weines beitragen zu können.“
Eva Riegler
red.AR
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- Reinhard Zöchmann: LEONARDO RAMIREZ
