Bereits seit 2012 verleiht die Österreichische Hagelversicherung jährlich den Förderpreis für besondere wissenschaftliche Arbeiten mit hohem Praxisbezug aus dem Bereich der Landwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU). Der Rektor der Nachhaltigkeitsuniversität, Univ.Prof. Dr. Hubert Hasenauer, überreichte heute gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Österreichischen Hagelversicherung und BOKU-Uniratsvorsitzenden, Dr. Kurt Weinberger, die Auszeichnung für zwei herausragende Arbeiten an Dipl.-Ing. Dr. Claire Brenner und Dipl.-Ing. Clemens Nocker, BSc. „Die Wissenschaft bringt Erkenntnisse zu den großen Herausforderungen: Neben der Corona-Pandemie sind dies der Klimawandel, der rasante Flächenverbrauch und die sinkende Versorgung Österreichs mit regionalen, heimischen Lebensmitteln. Es handelt sich dabei um große gesellschaftspolitische Themen, weit über die agrarischen Grenzen hinweg. Als Innovationstreiber spielt die Wissenschaft dabei eine wichtige Rolle. Daher ist es uns als Naturkatastrophenversicherer ein besonderes Anliegen, junge WissenschaftlerInnen in ihrer Tätigkeit zu unterstützen. So gewinnen wir wichtige Erkenntnisse aus deren Forschung und können diese in weiterer Folge in unsere tägliche Arbeit einfließen lassen. Sind doch der gezielte Wissenstransfer und ein lebendiger Dialog zwischen Forschung und Wirtschaft, eine Win-win-Situation sowohl für uns als Unternehmen als auch für den universitären Bereich“, erklärt Weinberger die Beweggründe für die Vergabe dieses Preises.
Auch BOKU-Rektor Hasenauer sieht Synergien in einer verstärkten Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis: „Forschungsergebnisse der BOKU sind zentrale Informationsquellen für die Akteure der Praxis: Als Wissenschaftler wollen wir Lösungen anbieten, um dem Life-Science-Sektor profunde Entscheidungsgrundlagen zu liefern. Als Lehrende wollen wir unseren Studierenden gesichertes Wissen über zukünftige Entwicklungen vermitteln. Die BOKU bildet die PlanerInnen, die UnternehmerInnen und die politischen EntscheidungsträgerInnen von morgen aus. Die junge Wissenschaft, wie sie heute ausgezeichnet wird, ist daher das Aushängeschild unserer Universität.“
Die Preisträger
Dipl.-Ing. Dr. Claire Brenner (Dissertation) befasste sich in ihrer Dissertation mit der Erfassung der Verdunstung mit hoher räumlicher Auflösung mithilfe von unbemannten Luftfahrzeugen (UAS). Ziel der Arbeit war es, das Potential von unbemannten Luftfahrzeugen für die Abschätzung der Verdunstung zu ermitteln. Die angewandte Methode zeigt neben dem Gebietsmittel auch kleinskalige räumliche Muster der Verdunstung auf. Diese zusätzliche räumliche Information ist besonders in Hinblick auf Anwendungen im Bereich der Präzisionslandwirtschaft von Interesse.
Dipl.-Ing. Clemens Nocker, BSc. (Masterarbeit) studierte Umwelt- und Bioressourcenmanagement mit dem Fachbereich „Umwelt-Informationsmanagement“ und befasste sich in seiner Masterarbeit damit, wie vergangene, rein Starkregen-basierte Überschwemmungen entstanden sind und ob es möglich ist, diese mit statistischen Methoden vorherzusagen. Die Arbeit dient als Grundlage für eine weitere wissenschaftliche Arbeit, welche für die Generalversammlung EGU (European Geosciences Union) 2020 zugelassen wurde und leistet einen wichtigen Beitrag im Forschungsgebiet rund um die Risikominimierung von Starkregen mit Hilfe von statistischen Methoden.