Ist Kochen tatsächlich kinderleicht?

Die Rezepte in “Lilli kocht” sind stets in vier übersichtliche Schritte gegliedert, mit einfachen Worten erklärt und von klaren Illustrationen begleitet. Lilli stellt sich vielen verschiedenen kulinarischen Herausforderungen, quer durch alle Menüpunkte und Jahreszeiten. Ganz dem Nachhaltigkeitsgedanken und daher dem Motto “Iss das, was gerade bei uns Saison hat” verpflichtet, sind diese nach Jahreszeiten geordnet. Ein Saisonkalender am Anfang jedes Großkapitels bietet einen hilfreichen Überblick, welche Gemüse- und Obstsorten gerade Erntezeit haben. Spannende Fragen, zuweilen von Lillis jüngerem Bruder Pauli gestellt, klären über bestimmte Begriffe, besondere Gemüsesorten oder Rezeptvarianten auf. Zusätzlich finden sich pro Kapitel auch weitere interessante Anleitungen, die in engem Zusammenhang mit dem Kochen stehen – etwa zum Anbau von Kartoffeln oder zum Ziehen von Keimlingen. Dabei reicht die Bandbreite nicht nur von der Suppe bis zum Dessert, die Rezepte bieten auch eine gute Mischung an Schwierigkeitsgraden. Entsprechende Symbole geben Auskunft darüber, ob Hilfe von Erwachsenen vonnöten ist.

Wann hast du deine Leidenschaft fürs Kochen entdeckt und wie hast du es gelernt?
LILLI: Ich koche, seitdem ich denken kann. Wie ich das gelernt habe? Einfach beim Zuschauen und Ausprobieren. Meine Mama und mein Papa kochen nämlich auch sehr gerne. Sie lassen mich vieles auch ganz alleine machen. Einiges ist schon schiefgegangen, aber sie haben nie ein Drama daraus gemacht.

Du verwendest in den Rezepten oft frische Kräuter, hast du einen Garten?
LILLI: Ja, rund um unser Haus haben wir einen Garten, dort wächst alles Mögliche, was gut schmeckt. Ich mache Spinat aus Brennnesseln und Salat aus Löwenzahn, oder ich mixe die frischen Kräuter zu grünen Smoothies. Im Frühling ist unser Garten auch voller Erdbeeren. Sie wachsen überall. Ich pflücke sie und mache Süßigkeiten daraus.

Jeder hat ein Lieblingsessen, mich würde interessieren, was dir am besten schmeckt?
LILLI: Mein Lieblingsessen sind Topfennockerln, das Rezept dazu ist auch in meinem Buch zu finden. Ich esse liebend gerne frisches, warmes Apfelkompott dazu. Schon allein deswegen, weil es so gut nach Zimt und Gewürznelken duftet.

Topfennockerln kochst du demnach vermutlich öfter. Gibt es etwas, das du eher selten zubereitest?
LILLI: Fleisch koche ich nur ab und zu. Das ist aber eigentlich auch gar nicht schwierig. Ein ganzes Hendl z. B. schiebe ich einfach ins Backrohr, übergieße es ab und zu mit Saft und warte eine Weile, dann ist es auch schon fertig. Letztens hab ich sogar eine ganze frische Forelle gebraten. Die war supergut, die Haut ganz knusprig und würzig.

Lillis Rezept für Topfennockerl

Ab 9 Jahre

Zutaten: 250 g Topfen (20 Prozent), Salz, 1 Ei, 2 EL glattes Mehl, 40 g Butter, 100 g Semmelbrösel, 3 EL Kristallzucker

Du brauchst: Schüssel, Topf, Pfanne, Lochschöpfer Öffne das Topfenpackerl und gieße die eventuell vorhandene Flüssigkeit weg. Gib den Topfen in eine Schüssel, verrühre ihn mit Ei, Mehl und einer Prise Salz. Bringe ca. 1,5 Liter Wasser in einem Topf zum Kochen. Forme mit zwei Suppenlöffeln Nockerln aus der Masse und lass sie vorsichtig ins Wasser gleiten. Schalte die Hitze zurück und lass die Nockerl ziehen, bis sie an die Oberfläche steigen. Stelle die Pfanne auf den Herd und zerlasse die Butter darin. Streue die Brösel ein, röste sie kurz durch und mische Zucker dazu. Schöpfe die Nockerln aus dem Wasser, lege sie vorsichtig in die Brösel und wälze sie darin. Topfennockerl schmecken besonders gut mit Apfelmus.

Lilli kocht. Ein Jahreszeitenkochbuch für Kinder von Heidi Strobl und Brigitta Heiskel.
Tyrolia Verlag, ISBN 978-3-7022-3564-2, Preis: 17.95 Euro.
http://www.tyroliaverlag.at/list?quick=Lilli+Kocht