Getreidemarkt KW 06/2017: Stillstand bei italienischer Bahn verteuert die Fracht

Logistikengpässe nach Italien behindern den Warenfluss; der Donauweg kommt wieder in Fahrt

 ©Agrarfoto.at
©Agrarfoto.at
Der internationale Weizenkurs an der Euronext hat zu Beginn dieser Woche seine leichte Schwäche überwunden; der März-Kontrakt konnte sich auf etwas unter 170 Euro/t erholen. Auch der Raps hat sich stabilisiert.

Laut österreichischem Handel halten Chaos und Stillstand bei den italienischen Staatsbahnen an, was die Abfertigung österreichischer Getreidelieferungen verzögert. Man suche nach Alternativen, denn auch die LKW-Kapazitäten seien sehr knapp. Damit bleibt der heimische Weizenmarkt wenig liquide. Anbieter sind vorsichtig beim Verkauf, weil sie erst einmal Abwicklung und Logistik sicherstellen müssten.

Niederwasser und Eis auf der Donau klingen langsam ab

An der Wiener Produktenbörse bewegten sich am Mittwoch der Vorwoche die Brotweizennotierungen innerhalb einer nicht signifikanten Schwankungsbreite leicht nach unten, wobei sich die Preisbänder aller drei Qualitätssegmente am unteren Rand etwas verbreiterten. Futterweizenimporte aus dem östlichen EU-Raum verteuerten sich CPT frachtfrei österreichischer Empfangsstationen ein weiteres Stück. Auch hier werden teure LKW-Frachtraten dafür geltend gemacht, da wegen Niederwassers und Eis auf der Donau der sonst übliche Transportweg ebenfalls ausfiel. Hier beginnt sich die Situation aber zu entspannen. Roggeneinfuhren wurden mit 151 Euro/t notiert, woraus sich – beglichen um die Frachtkosten – für die zuletzt notierten Ab-Stationspreise inländischer Ware ein heftiger Österreich-Bonus oder ein unterschiedliches Qualitätsniveau ableiten lässt.

Dagegen verbilligten sich Sojaschrotimporte, wobei auch hier Händler anmerken, dass es sich wohl nicht um Spotware handle, denn bei dieser schlugen sich auch höhere Transportkosten aufgrund des blockierten Wasserweges nieder. Vielmehr dürften hier unter Ausnützung der Abschwächung der internationalen Sojakurse Geschäfte auf Termin abgeschlossen worden sein. Etwas befestigen konnten sich dagegen inländische Raps- und Sonnenblumenschrote.

Christian Posekany, AIZ

- Werbung -
Vorheriger ArtikelRindermarkt KW 06/2017: Reichliches Angebot bei Kalbinnen, sonst flüssiger Marktverlauf
Nächster ArtikelWertholzsubmission zeigt: Laubholz taugt zu weit mehr als nur Brennholz