Ein Rekordergebnis in der 150-jährigen Unternehmensgeschichte” – so hat Josef Pröll, Generaldirektor der Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG, am 12. Dezember 2016 in Wien das Ergebnis des Unternehmens im Geschäftsjahr 2015/16 vorgestellt. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Kurt Miesenböck und Michael Kafesie bezifferte Pröll die aktuellen Geschäftszahlen wie folgt:
• der Umsatz stieg von 998,6 Mio. Euro im vorangegangenen Geschäftsjahr auf 1,036 Milliarden Euro (+3,8 %),
• der Jahresgewinn vor Steuern (EGT) erhöhte sich von 43,9 Mio. Euro auf 90,6 Mio. Euro (+100 %).
Dieses sehr gute Ergebnis, so Pröll, sei auf einen erfolgreich eingeleiteten Restrukturierungsprozess zurückzuführen. Eckpfeiler dieses Prozesses sind die Konzentration auf das Kerngeschäft in den Bereichen Mehl & Mühle sowie Cafe & Co und zahlreiche strukturelle Maßnahmen. Der Fokus der Aktivitäten der LLI liegt auf den Märkten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa; in Summe 83,6 Prozent des Konzernumsatzes erzielten die internationalen Tochtergesellschaften.
Mehl & Mühle – erfolgreich durch Restrukturierung
Die GoodMills Group erzielte 2015/16 Umsatzerlöse in Höhe von 847,4 Mio. Euro und setzte damit ihren erfolgreichen Weg seit der Restrukturierung 2014 fort. Das im Segment Mehl & Mühle erwirtschaftete EGT lag bei 51,4 Mio. Euro, was einer deutlichen Steigerung zum Vorjahresergebnis entspricht. Die Übernahme der Traditionsmarken Diamant und Goldpuder hat das Markenmehlgeschäft in Deutschland gestärkt und zur Erweiterung des Produktportfolios beigetragen. Durch Veräußerungen des Mühlenstandorts Köln sowie der Bun- und Frischbrotbäckerei in Rumänien konnten zudem Einmaleffekte erzielt und der Weg zur Konzentration auf das Kerngeschäft konsequent fortgesetzt werden.
Um weitere Zuwächse beim operativen Ergebnis sowie eine Steigerung der Vermahlungsmengen zu generieren, setzt man im Segment Mehl & Mühle auf groß angelegte Investitionen in neueste Mühlentechnologie. Im kommenden Jahr wird die Mühlenerweiterung in Stradunia (Polen) in Betrieb gehen, ein weiterer Mühlenneubau in Tschechien ist in Planung.
Das Segment Heißgetränkeautomaten (Vending) konnte in einem anhaltend herausfordernden Umfeld im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzwachstum um 16,6 Mio. Euro auf 189,2 Mio. Euro (+9,6 %) erzielen. Trotz weiterhin beschäftigungsbedingt leicht rückläufiger Umsätze bei Kunden an Industriestandorten konnte cafe+co wachsen. Zuwächse gab es bei Neukunden sowie durch den Ausbau von Marktsegmenten im Public- und Gastronomiemarkt. Insbesondere trug der expansive Erfolg in Tschechien zum Ergebnis bei.
Im Segment Vending konnte ein EGT von 20,9 Mio. Euro verzeichnet werden. cafe+co betreibt derzeit in Summe rund 71.500 Kaffeeautomaten, an denen jährlich rund 500 Millionen Portionen abgerufen werden.
Für das Geschäftsjahr 2016/17, in das auch das 150. Bestandsjubiläum des Unternehmens fällt, erwartet das LLI-Management ein weiteres Wachstum in den operativen Geschäftsfeldern. Das Segment Mehl & Mühle soll durch Investitionen in Mühlentechnologie sowie Forschung & Entwicklung auf Wachstumskurs bleiben. Das Segment Vending strebt die Fortführung des Wachstumskurses in den mittel- und osteuropäischen Ländern an.
150 Jahre LLI: Mehl und Kaffee
Die Geschichte der Leipnik Lundenburger Invest Beteiligungs AG (LLI) geht zurück auf das Jahr 1867, in dem es als Zuckerfabrik gegründet wurde; heute gehört LLI mehrheitlich der Raiffeisen-Holding NÖ Wien. LLI ist Eigentümer der GoodMills Group, mit 2,8 Mio. Tonnen Jahresvermahlung Europas größter Mühlenkonzern sowie der cafe+co-Holding, einem Spezialisten für Automatencatering von Heißgetränken. Weiters hält LLI Beteiligungen an Agrana (11,2 %), Südzucker (2,1 %) und BayWa (12,6 %). Eine Beteiligung von 11,3 % an Casinos Austria sollte an Novomatic verkauft werden, was aber bisher an rechtlichen Hürden scheiterte. Der Casinos Austria-Anteil der LLI steht weiter zur Disposition.
Hans Maad