An den internationalen Terminbörsen konnten sich die Weizen- und Maisnotierungen sowie auch der Sojakomplex in der abgelaufenen Woche behaupten oder befestigen. Trotz des global großen Angebots erhielten die Kurse Unterstützung durch eine rege Nachfrage sowie durch Exporte; dem Weizen hilft auch die Tatsache, dass bessere Brotweizenqualitäten weltweit rar sind.
Heimische Ware kommt als erste zum Zug
Der heimische Getreidehandel zeigt sich weiterhin zufrieden, dass die Vermarktung der Brotweizenernte 2016 unverändert sehr gut laufe. Dies wurde am Rande der vorwöchigen Notierungssitzung der Wiener Produktenbörse auch im Hinblick auf die bei der Europäischen Warenbörse in Turin gewonnenen Eindrücke bisher zäh und in gedrückter Stimmung verlaufener internationaler Märkte hervorgehoben.
Vom heimischen Kassamarkt ist zu hören, dass man in der laufenden Saison den Verarbeitern jene Qualitäten anbieten könne, die sie suchten. Die Kunden würden dies für längerfristige Deckungskäufe nutzen, zumal die in Österreichs Nachbarschaft angebotenen Qualitäten “auch nicht das Gelbe vom Ei” seien. Daraus ergebe sich ein flotter Vermarktungs-Rhythmus mit dem Abfluss bereits beträchtlicher Mengen.
Bei jeweils deutlichen Spreizungen zwischen den Qualitäten hielt sich die Wiener Premiumweizen-Notierung amMittwoch der Vorwoche stabil, Qualitäts- und Mahlweizen gaben innerhalb der zuletzt registrierten Schwankungen nach, ohne aber eine Tendenz zu markieren.
Nassmaiskontrakte sind begehrt
Unaufgeregt dahin geht auch die Futtergetreidevermarktung. Trockenmais werde derzeit aber nur sporadisch notiert und gehandelt. Dies liege daran, dass die von den Nassmais-Verarbeitern gebotenen Erzeugerpreise für Vertragsware vergleichsweise “so attraktiv” seien, dass sich Trockenmais zu den davon abzuleitenden Preisen zurzeit nicht am Markt absetzen lasse. Daher herrsche ein “Geriss” um die von den Werkskapazitäten begrenzten Nassmais-Liefermöglichkeiten, was zu Wartezeiten und teilweise Frustration bei Erzeugern führe. Vertragsfreie Ware erzielt deutlich niedrigere Preise.
Christian Posekany, AIZ