“Jeder Hektar Wald wird bei uns ganzheitlich gesehen. Unsere Wälder sind nicht nur Holzlieferant, sondern auch ein Ausdruck für Nachhaltigkeit”, erklärte Landwirtschaftskammer Präsident Hermann Schultes bei einer Waldbegehung im Gemeindegebiet Kleinzell, Bezirk Lilienfeld, mit Funktionären des NÖ Waldverbands.
Bewirtschaftung steiler Flächen als Herausforderung
Sowohl als Schutzwald, als auch als Wasserspeicher und Erholungsraum sind Niederösterreichs Wälder gefragt. Daher bedarf es auch einer fachgerechten, aktiven Waldbewirtschaftung, wie der Obmann der Waldwirtschaftsgemeinschaft Kleinzell, Josef Gasteiner, zu berichten wusste: “Vor allem die steilen Flächen, wie wir sie in unserem Bezirk vorfinden, stellen uns vor so manche Herausforderung. Eine Bewirtschaftung in diesem Gelände braucht eine gute Ausbildung und eine abgestimmte Holzerntetechnik.”
Erhöhte Kosten bei der Holzernte, teilweise bis zu 40 Euro pro Festmeter und ein Mehraufwand beim Forstwegebau, sind nur zwei der Aufgaben, welche Waldbewirtschafter in dieser Region zu meistern haben. “Es ist faszinierend zu sehen, was unsere Waldbäuerinnen und -bauern alles mit Einsatz und Arbeitsaufwand bewerkstelligen können und wie sie selbst im steilsten Gelände das Beste für ihren Wald leisten”, erklärte Schultes. Doch damit nicht genug: Zusätzlich müssen sie sich auch dem Klimawandel stellen, der sich maßgeblich auf das Waldbild auswirkt. Nadelhölzer geraten immer stärker unter Druck und der Laubholzanteil steigt. Hier ist die aktive Waldbewirtschaftung mehr denn je gefragt. Nur so lassen sich Nadelhölzer im Bestand erhalten. Eine Tatsache, die auch Gasteiner bereits auf seinem Betrieb spürt. Mit Hilfe aktiver Bejagung versucht er Tannen und Lärchen aus Naturverjüngung im Wald zu erhalten. Gleichzeitig lässt er auch die Mitglieder der Waldwirtschaftsgemeinschaft Kleinzell an seinen Erfahrungen aus der Praxis teilhaben und zeigt, was man mit Engagement selbst in unwegsamen Gelände alles schaffen kann.