Heuer droht den bäuerlichen Familienbetrieben in Österreich das fünfte Einkommensminus in Folge. Der Preisverfall bei Milch und Schweinefleisch, massive Ernteeinbußen durch Wetterkapriolen tun das übrige, um die Situation für viele Betriebe noch weiter zu verschärfen. Im Parlament wurden bei einem Milchdialog kürzlich notwendige Maßnahmen zur Unterstützung der Bäuerinnen und Bauern diskutiert.
AK ist gegen Erlass des SVB-Beitrages
Eine wesentliche Forderung des Bauernbundes dabei war, den Landwirten ein Quartal des Sozialversicherungsbeitrages im heurigen Jahr zu erlassen. “Das würde nicht nur den Milchbauern, sondern auch allen anderen bäuerlichen Betrieben in ihrer jetzigen Situation rasche und unbürokratische Entlastung bringen”, verweist ÖVP-Abgeordneter Nikolaus Prinz auf ein Entlastungsvolumen von knapp 170 Millionen Euro. “Dieses Geld ist vorhanden. Es braucht lediglich einen entsprechenden Gesetzesbeschluss und die Abbuchungen für ein Quartal könnten sofort gestoppt werden”, kritisiert Prinz in seiner Funktion als Obmann der Nebenerwerbsbauern das reflexartige “Nein” der Arbeiterkammer zu dieser Forderung. “Es ist schon unglaublich, dass sehr oft Spitzenfunktionäre der Arbeiterkammer, die auch von Beiträgen der Nebenerwerbsbauern leben, die ersten sind, die sich gegen Unterstützungen der Bauernfamilien aussprechen.” Viele Nebenerwerbsbauern, die neben Beruf und Familie noch einen Hof bewirtschaften, fühlen sich durch diese ständige Diffamierung des bäuerlichen Berufsstandes zu Recht brüskiert. “Unsere Landwirtschaft ist kleinstrukturiert und produziert höchste Lebensmittelqualität für uns alle, und das unter oft schwierigen Bedingungen bzw. mit hohen Auflagen und Standards”, lobt Prinz etwa die klare Aussage des oberösterreichischen AK-Vizepräsidenten Helmut Feilmair gegen seine rote AK-Kollegenschaft. “Wenn Qualität vor Massenware gehen soll, dann hat das seinen Preis. Und zwar in der Form, dass unsere Bauernfamilien für ihre Arbeit entsprechend entlohnt werden müssen”, so Prinz.